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Archäologisch-epigraphische Mitteilungen aus Österreich-Ungarn — 14.1891

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Kubitschek, Wilhelm: Inschriften aus Brigetio
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https://doi.org/10.11588/diglit.12275#0137
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von den Bauern behandelt werden, behalte ich mir für einen anderen
Zusammenhang und eine andere Stelle vor.

1. Einige hundert Schritte östlich von O-Szöny, wenige Schritte
(südlich) von der Landstraße gefundene und noch dort liegende Tafel:
0*47 X 0-73 X 0*15. Innerhalb der schmucklosen Umrahmung in
sorgfältigen Buchstaben das Schriftfeld (0*27 X 0*56) mit den ersten
7 Zeilen, außerhalb die letzte. Die Platte ist nach der Auffindung in
sechs Stücke zerschlagen worden, von denen ich ein kleines aus Z. 4. 5
nicht wieder autfinden konnte; auch aus Z. 3 fehlt ein Splitter.

I-O-M-P.RO-SALVTE > D ► N *
IMP ► CAES'M>AVR' SEVEk T
ALEXANDRI'P'F'VVG'C'IVL'
MAXIMINVSiC/ J^LEG-I'A'SEV
5 TEMPLVM^VICALEM'A SOLO
INPENDIS'SVISCEMENTOjEX

st rvctvm.

EXVOTORESTITVf

I(ovi) o(ptimo) m(aximo) jiro salute d(omini) n(ostri) imjp(eratoris)
Caes(aris) M(arci) Aur(eli) Severi Alexanäri P(ii) F(elicis) Aug(usti)

C. Iul(ins) Maximinus c(ustos) [a(rmorum)] leg(ionis primae) A(lexan-
drianae) Sev(erianae) templum vicale(m) a solo inpendis suis cemento
exstructum ex voto restituit.

Z. 4 Ende. \ (nicht V) hart an der Einrahmung. — Z. 5. Ob
VICALEM oder VIGALEM (= vicanum?) stehe, konnte ich nicht
entscheiden. — Die Rasur in Z. 3 ist so schlecht besorgt, dass alle
Buchstaben; die getilgt werden sollten, dennoch kenntlich geblieben sind.
— Dass der c(ustos) a(rmorum) C. Iulius Maximinus dieser Inschrift
nicht der nachmalige Kaiser war, brauche ich nicht erst zu beweisen.

r

2. Auf der Hauptstraße in O-Szöny bemerkte ich vor dem Hause
Nr. 252 einen Steinhaufen, in weichem außer antiken Ziegeln und
Architecturstücken auch eine Inschriftplatte stak (Kalkstein, Inschriftfeld
ohne den Rahmen 0*46 X 0*46) mit späten, unschönen, theilweise stark
verscheuerten Buchstaben. Die Lesung des nur schwer und nicht voll-
ständig gereinigten Steines führte trotz aller Sorgfalt kein sicheres
Verständnis des Textes herbei; der Abklatsch, den ich mitgenommen
habe, bestätigt die Lesung ganz, führt aber nicht weiter. Wer den
Stein unter besseren Bedingungen als ich copieren kann, wird die
Entzifferung vielleicht weiter fördern, als mir gegönnt war. Ich habe
sowohl in Komorn als dann in Pest ihn der Fürsorge kundiger Leute
auf das wärmste empfohlen. Ich las:

9*
 
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