Seite 120.
ARCHITEKTONISCHE RUNDSCHAU
1911, 10.
Internationale Hygiene-Ausstellung in Dresden 1911.
Ausstellungsgebäude der Spanischen Regierung.
Architekt: Paul Bender, b.d.A.,
in Dresden.
Überschätzung des Examens. Prof. Theodor Fischer erwartet eine
Besserung nur, wenn man sich klar wird, daß die Architektur nicht
Selbstzweck, sondern der Hintergrund für den Menschen ist. Nicht
Baukörper, sondern Räume seien zu schaffen. Die modernen Architekten
aber wollen vor allem sich selbst zeigen, statt zurückzutreten hinter der
Aufgabe. In Bayern sei eine große Zahl erstklassiger Architekten in Amt
und Würden, und gerade diese haben sich große Verdienste um den Heimat-
schutz erworben. Avenarius betont, daß wir zu einer Ausdruckskultur
erst gelangen werden, wenn Schein und Sein mehr Zusammengehen. Im
Schlußwort erkennt Geh. Rat Muthesius als Fehler des Lehrprogramms
an, daß man glaube, der Jugend alles mitgeben zu sollen, was sie dereinst
im Leben brauchen kann. Die rechte Erziehung solle aber den Charakter
schulen, nicht eine Anhäufung von Wissen erstreben. Für den Architekten
sei es vor allem nötig, bauen zu lernen.
Am Nachmittage wurde die Gartenstadt Hellerau eingehend besichtigt,
deren wirtschaftliche Grundlagen und Entwicklung Dr. Dohrn darlegte.
Internationale Hygiene-Ausstellung in Dresden 1911.
Mustergut.
Architekt: Baurat Ernst Kühn
in Dresden.
ARCHITEKTONISCHE RUNDSCHAU
1911, 10.
Internationale Hygiene-Ausstellung in Dresden 1911.
Ausstellungsgebäude der Spanischen Regierung.
Architekt: Paul Bender, b.d.A.,
in Dresden.
Überschätzung des Examens. Prof. Theodor Fischer erwartet eine
Besserung nur, wenn man sich klar wird, daß die Architektur nicht
Selbstzweck, sondern der Hintergrund für den Menschen ist. Nicht
Baukörper, sondern Räume seien zu schaffen. Die modernen Architekten
aber wollen vor allem sich selbst zeigen, statt zurückzutreten hinter der
Aufgabe. In Bayern sei eine große Zahl erstklassiger Architekten in Amt
und Würden, und gerade diese haben sich große Verdienste um den Heimat-
schutz erworben. Avenarius betont, daß wir zu einer Ausdruckskultur
erst gelangen werden, wenn Schein und Sein mehr Zusammengehen. Im
Schlußwort erkennt Geh. Rat Muthesius als Fehler des Lehrprogramms
an, daß man glaube, der Jugend alles mitgeben zu sollen, was sie dereinst
im Leben brauchen kann. Die rechte Erziehung solle aber den Charakter
schulen, nicht eine Anhäufung von Wissen erstreben. Für den Architekten
sei es vor allem nötig, bauen zu lernen.
Am Nachmittage wurde die Gartenstadt Hellerau eingehend besichtigt,
deren wirtschaftliche Grundlagen und Entwicklung Dr. Dohrn darlegte.
Internationale Hygiene-Ausstellung in Dresden 1911.
Mustergut.
Architekt: Baurat Ernst Kühn
in Dresden.