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Argos, oder der Mann mit hundert Augen — 3.1793

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Nro. LXI
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https://doi.org/10.11588/diglit.47741#0502
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488
Schließe also daraus, daß du zu deinek
gegenwärtigen und zukünftigen Glückselig-
keit blos einen vernünftigen Volkslehrer
üöthig hast, einen Mann, der dir die Ge-
setze erklärt, die Rechte des Menschen er-
läutert; diesem folge; erfülle den Willen
unsers republikanischen Gesetzbuchs; übri-
gens sey ruhig und ängstige dich nicht mehr
mit eitlen Hirngespenstern, du wirst hier
schon wahrhaft glücklich feyn, wozu du er-
schaffen bist, und dort jenseits des Grabes,
in jener ewigen Ungewißheit nicht Böses
zu erwarten haben, rc. rc. rc.
Wer Wahrheit liebet und nach Wahrheit
forscht,
Den reißet nicht der Taumel blindlings hin,
Sein Leben ist kein blinker Larventanz
Kein schwerer Fiebertraum; er wandelt oft
AufdunkelnPfaden, freut sich manchesStralZ,
Der unverhoft aus schwarzen Wolken bricht,
Erwartet sehnend, aber mit Geduld
Das Morgenroth, und weiß es daß der Stral
Des blaffen Mondes aus der Sonne quoll
Er täuschte feine schöne Sternennacht
Nicht für das Karnaval des Wahnes, nicht
Für unsrer Afterweifen Lämpchen, nicht
Für stolzer Pfaffen Blendlaterne hin
Denn beide sehen bei dem trüben Rhein
Hinaus sei eine schwarze Mitternacht.
Sie wollen leuchten, aber wünschen nicht
Den Tag, sie leuchten wie em faules Holz,
 
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