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Argos, oder der Mann mit hundert Augen — 4.1793

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Nro. IX
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https://doi.org/10.11588/diglit.47742#0077
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fen Beredsamkeit aller Herzen mit sich fork^
riß, lernte nach und nach die unselige Kunst,
seine eigene Grosse dem Wohle des Ganzen
vorzuziehen, und wußte sich auf der Höhe,
zu dep er sich emporgeschwungen hatte, Zn
erhalten, indem er dem grossen Hausen duvch
Sinnlichkeit/ wie durch Erweiterung sei-
ner Gewalt schmeichelte- Den gemeinen
Schatz verschwendete er in Aufführung präch-
tiger öffentlicher Gebäude, in asiatischem
Pompe bei Volksfesten, und in Einführung
von mancherlei Schauspielen, wobei den Ar-
men die Platze aus den Staatseinkünften be-
zahlt wurden. Durch das alles gewöhnte
er die Athener an übertriebenen Lupus, an
Müssiggang und was daraus entspringt, an
Ausschweifung. Nun hatte er sich einen mäch-
tigen Einfluß erworben; nun ward es ihm
leicht, die alte Grundverfassung über den
Haufen zu stürzen, und Solons weise Ein-
richtung, in Betreff der Steurung des Leicht-
sinnes des erossen Haufens und des Sitten-
verderbnisses des ganzen Staates, zu zernich-
ten. Auf gleiche Weife wußte Alcibiades,
dieser ausschweifende Volksgünstling, der
nach Perikles Tod das Staatsruöer Athens
führte, vermittelst seiner Pracht und Ver-
schwendung , das Volk nach seinem Willen
zu lenken, wohin er nur wollte. — Auch
Cäsar war sehr gut mit diesem politischen
 
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