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Argos, oder der Mann mit hundert Augen — 4.1793

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Nro. X
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https://doi.org/10.11588/diglit.47742#0080
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82
für die bürgerliche Freiheit des Volkes durch
seine Macht aus dem Weg zu schaffen. —
Metellus brachte sein Gesuch sogar vor dem
Senate an; allein auch hier war Karo der
Mann , der blos für die Republik lebte. Er
bat erst den Metellus freundschaftlich, dem
Senate ferner keine solche Anträge mehr zu
machen, zugleich stellte er ihm ganz gelassen
und gleichsam bittend den Ruhm seiner Ah-
nen vor, welche nie anders als zum Vesten
der Republik gedacht und gehandelt hatten.
Metellus ließ sich durch diese sanften und
freundschaftlichen Zuredungen so weit verlei-
ten , um noch dreister und hochmütiger zu
sprechen, und die Annahme feines Vorschla-
ges noch heftiger zu begehren. Kato konnte
nun nicht langer schweigen; laut rief er der
ganzen Versammlung zu: „ So lange ich
noch athme, soll Pompejus nie nach Rom
kommen." — Alles stimmte ihm mit vollem
Beifallrufen bei, und man gab ihm sogar
noch das Lob: so viel Scharfblick, gepaart
mit dem feurigsten Muthe, habe keiner,
wie er.
Indessen kam es doch so weit mit dem An-
träge des Metellus , daß man für die An-
nahme desselben eine allgemeine Versamm-
lung zusammenrief, um durch die Stimmerr-
sammlung entscheiden zu lassen, ob Pompe-
jus mit einem Heere in die Stadt sinrückerr
solle, oder nicht.
 
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