Argos, oder der Mann mit hundert Augen (4.1793)

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„So lange mir an solcher Speise genüget, be-
darf ich kein Gold." *) —_
*) Werfen wir einen Blick auf die Menge der
Verräther, die theils schon den Lohn ihrer
abscheulichen Verbrechen erhalten haben,
wle Cüstine, Houchard, Biron, Orleans
und andre Bösewichte mehr, — oder die
annoch unter uns als Feinde einer Nation,
die nie solchen Undank, solche Bosheit an
ihnen verdient hat ; eine Nation , die sie
bisher mit den größten Merkmalen der
Grofimuth und des Zutrauens beehrt hat,
— ihr Wesen treiben. Was ist aber auch
die Ursache der so vielen Verräther, die
bis daher als solche schon bekannt und vom
Schwerdte der Volksrache getroffen wor-
den sind ? Man denke sich nur, wer diese
Ruchlosen vormals waren, und wie selbst
ihr Privatwandel bis daher war ? Lebten
sie nicht vormals in einer Verfassung, wo
Ungerechtigkeit, kur; jede Ruchlosigkeit
dem erlaubt war, der sich vom Oberty-
rannen um sein Geld die Erlaubnis ver-
schaffen konnte, ruchlos leben zu können?
War nicbt Luxus, Weichlichkeit,, die schnö-
deste Gelbsucht längst einheimisch gewor-
den ? — Es wäre äusserst kurzsichtig ge-
mtheilt, wenn man glauben wollte, die all-
gemeine Staatsrevolution, welche die Ur-
quelle aller jener Laster und Ruchlossgkei-
keiten zernichtete, habe auch zugleich die
Umwandlung der Denkart derer zur Folge
gehabt, welche als leidige Ueberbleibsel je-
nes Obertyrannen, von dem sie vergiftet
wurden, bis daher noch zum Verderben
-es Volks Böses verübten.
(Die Fortsetzung folgt.)