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Argos, oder der Mann mit hundert Augen — 4.1793

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Nro. XVII
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https://doi.org/10.11588/diglit.47742#0136
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die Ausfuhr oft verboten. Die Landleuke
klagten, aber ohne Hilfe, ohne Trost. Der
Weg zum König war Dersperrt durch Hof*
schranzen und Schurken. Die Pfaffen zeig-
ten sich als Pfaffen, wie überall, und der
junge Landadel erniedrigte sich, in Dienste
des Königs zu treten. Als der Junker vsn
Wolfmschieß in Unterwalden von der Gesin-
nung seiner nächsten Verwandten so sehr ab-
wich, daß er auf der Veste Roßberg des Kö-
nigs Vnrgvogt wurde > fürchteten ehrbare
Männer vom Leichtsinn ehrgeiziger Jugend
noch mehr. Untreu am Land. Alle Schwei-
zer, in ordentlichen Zeiten eines gerechten,
stillen GemüthrZ, gervvlM ohne Furcht noch
Verdruß, oder viele Mühe, bei dem Vieh in
ruhiger Fröhlichkeit ihre Tage durchzulebm,
gewöhnt aus alten Zeiten, bei den Kaisern
Gnade und Ehre Zu finden, wurden betrübt.
Bei den Strafen war doch noch ein An-
schein strengen Rechts; bei den Zöllen, daß
Noch oder Geiz dm König antreibe;, und
selbst in der Ungnade, daß er die Schweizer
doch schätze und gern haben möchte. Allein,
wie bei verdienstlosen Leuten, im Besitz un-
gewohnten Anseherns , gegen die bescheidenen,
tugendhaften Landleute, gern der Stolz am
größten ist, so war in den Worten und Ge-
bärden der Vögte ein täglicher Trotz auf ihre
Gewalt, und eine hochmüthige Verachtung
 
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