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Argos, oder der Mann mit hundert Augen — 4.1793

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Nro. XXIX
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https://doi.org/10.11588/diglit.47742#0232
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Friede mit Königen, kein Friede mir Tyran-
nen. Großmüthig ist, der niemals ermüdet
dem Balerland Opfer zu bringen, wenn und
Zu welcher Zeit es sie erheischet. Die Re-
publik ist kein leerer Namen, den sich ein
Volk ersonnen hat; er ist erworben worden
von jeder Nation, bey der er Kraft hat.
Man darf nicht glauben, daß eine Staats-
Umwälzung sich khun laßt, wie einer, der
nach seiner eigenen Phantasie sein Haus zu-
sammenreißt und wieder aufbaut; die neue
Ordnung der Dinge ist kein bloßer Zufall,
es ist der Wunsch eines Volkes, das Jahr-
hunderte unter dem Joch der Tyrannei ge«
seufzet hat; der Wunsch einer großen Na-
tion, die frey und unabhängig seyn will.
Diese Einrichtung die das Volk will, kann
nicht anderst, als mit großer Mühe und
schweren Arbeiten geschehen; es muß Blut
vergoßen werden, und der Tod vieler Tau-
sende muß die Grundfeste seyn, woraus sich
ein solcher Freystaat gründet. Es giebr
Menschen, die gewohnt sind zu herrschen;
ihre Herrschsucht und ihr Stolz laßt ihnen
nicht zü, andere als ihres gleichen zu bekrach-
ken; diese wenden alles an, um dem reisen-
den Strom der Freyheic einen Damm entge-
gen zu setzen. Diese muß man bekämpfen
und vertilgen. Es giebt aber noch andere
Hindernisse, die man übersteigen muß;
 
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