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Argos, oder der Mann mit hundert Augen — 4.1793

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Nro. XXXVIII
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https://doi.org/10.11588/diglit.47742#0304
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Z26
Ast du notwendig häßlich, wenn du auch
noch so viele Künste anwendest, schön zu
scheinen.
Jezt weiß ich nicht, wie ich weiter mit die
reden solle. Sage ich dir, was ich denke,
so wirst du böse, läufst davon und kömmst
mir vielleicht nimmer wieder. Sage ich dirs
nicht, so schau, was für eine Aufführung das
wäre.' Du kämest zu mir, um etwas nützli-
ches zu hören, und ich würde dik nicht das
geringste Nützliche vortragen. Du kämest zu
rnir, als zu einem Philosophen, und ich wür-
de dir nichts Philosophisches jagen. Wie
hakte ich das meinige gegen dich gethan, wenn
jch dich unverbessert stehen liesse? Wenn du
etwa einmal der Sache vernünftig nachdäch-
test, könntest du mich mit Grund anklagen :
„ Was hat wohl Epictet von mir gedacht,
daß er mich so hintansezte, und nicht ein Wort
zu mir sagte, da er mich in solchem Zustande,
in so schändlichem Auszugs zu ihm kommen
sah? Hat er mich so gänzlich verschäzt? War
ich nicht ein junger Mensch? War ich nicht
im Stande, Vernunftschlüsse zu hören? Wie
viele Jünglinge begehen aus jugendlicher
Lhorheik viele dergleichen Fehler? Ich habe
mir sagen lassen, daß ein gewisser Polemon
«us dem liederlichsten Purscde ein hauptbra-
ver Mann geworden. Gesezt, er habe ge-
dacht, ich sei kein Polemon , so hätte er doch
 
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