Studie zu „Simon und Delila", Kreide, 1901
DRESDEN, KÖNIGLICHES KUPFERSTICHKABINETT
restlosen Ausdeutung dieser prachtvollen Schilderung. Neben
der einfachen schwarzen Kreide verwendet Liebermann ungefähr
vom Jahre 1890 an auch farbige Kreiden, mit denen er in ebenso
vollendeter Zeichnungsart den farbigen Stimmungsgehalt irgend
eines Erlebnisses auf das Papier niederschreibt. Gegen Ende
des Jahrhunderts erweitert lieh das Stoffgebiet des Künsslers
wiederum, sein Aufenthalt in den holländifchen Seebädern
vermittelt ihm neue Eindrücke. Badende Jungen, Reiter am
Strande, das Strandleben überhaupt reizen ihn zu wiederholten
Schilderungen. Noch wesentlicher aber erscheint des Meisters
Tätigkeit auf dem Gebiete der Bildnisdarltellung. Eine stattliche
Anzahl gemalter und gezeichneter Bildnisse, deren künsslerischer