zeitgemäss im Einklang mit der intensiven Invasion
der österreichen Kunst in den angrenzenden Län-
dern eines sich zentralisierenden Staates nicht
gebührend gewertet. Von Seiten slowakischer Auto-
ren, bis auf Teilwertungen von Josef Cincik5 und
Alžběta Güntherovà,6 wurde dem Schaffen des
Meisters in der Slowakei seit der ersten unkomplet-
ten Zusammenfassung von Josef Polák7 keine
besondere Aufmerksamkeit gewidmet.
Die Arbeiten an einer gesamten Geschichte der
slowakischen bildenden Kunst und das neuerwach-
te Interesse am Barock, dass besonders in letzterer
Zeit dazu beitrug, die Barockmalerei in der Slo-
wakei tiefer zu ergründen, machten u. a. auch auf
einige bisher unbekannte Kracker’sche Beziehun-
gen aufmerksam und brachten uns so auf die Spur
einiger, bis jetzt unbekannter Werke des Meisters.
Heute kann schon gesagt werden, dass neue
Feststellungen besonders den ostslowakischen Ba-
rock beleuchten. Auch wenn Analyse und Forschung
dieser Beziehungen noch nicht beendet sind, er-
lauben wir uns diese hier kurz zusammenzufassen.
Drei indentifizierte Altarbilder, die Kräckers
Werk erweitern, sind Arbeiten von mittelmässigen
Niveau, die überdies auch nicht ganz einwand-
freien Restaurationseingriffen unterlagen. Das
zeitlich früheste Werk, datiert im Jahre 1754,8 ist
die Glorifizierung des hl. Johann von Nepomuk
(Abb. Nr. 2) am Seitenaltar der Minoritenkloster-
kirche in Nižná Šebastová, in der Ostslowakei.
Die diagonale Komposition mit dem auf üblicher-
weise ikonographisch dargestellten Heiligen, der
sich mit einer Gebärde extatischer Erregung und
Hingebung der Quelle des imaginären hellgelben
Lichtes zuwendet und mit für Kräcker so typi-
schen pausbäckigen schelmischen, alle dazugehöri-
gen Attribute tragenden Engelchen umgeben ist,
ergänzt die flott gemalte kleine Szene vom Tod
des Märtyrers. Der Aufbau des Bildes, die un-
bestimmte Charakterisierung der Beziehung von
3. Johann Lukas Kräcker, Die Glorifikation des hl.
Johann von Nepomuk, Bild aus dem Seitenaltar der
ehemaligen Minoritenkirche in Nižná Šebastová 1754,
Öl
4. Die Signatur Johann Lukas Kräckers vom Altarge-
mälde des hl. Johann von Nepomuk aus der Minoriten-
kirche in Nižná Šebastová
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der österreichen Kunst in den angrenzenden Län-
dern eines sich zentralisierenden Staates nicht
gebührend gewertet. Von Seiten slowakischer Auto-
ren, bis auf Teilwertungen von Josef Cincik5 und
Alžběta Güntherovà,6 wurde dem Schaffen des
Meisters in der Slowakei seit der ersten unkomplet-
ten Zusammenfassung von Josef Polák7 keine
besondere Aufmerksamkeit gewidmet.
Die Arbeiten an einer gesamten Geschichte der
slowakischen bildenden Kunst und das neuerwach-
te Interesse am Barock, dass besonders in letzterer
Zeit dazu beitrug, die Barockmalerei in der Slo-
wakei tiefer zu ergründen, machten u. a. auch auf
einige bisher unbekannte Kracker’sche Beziehun-
gen aufmerksam und brachten uns so auf die Spur
einiger, bis jetzt unbekannter Werke des Meisters.
Heute kann schon gesagt werden, dass neue
Feststellungen besonders den ostslowakischen Ba-
rock beleuchten. Auch wenn Analyse und Forschung
dieser Beziehungen noch nicht beendet sind, er-
lauben wir uns diese hier kurz zusammenzufassen.
Drei indentifizierte Altarbilder, die Kräckers
Werk erweitern, sind Arbeiten von mittelmässigen
Niveau, die überdies auch nicht ganz einwand-
freien Restaurationseingriffen unterlagen. Das
zeitlich früheste Werk, datiert im Jahre 1754,8 ist
die Glorifizierung des hl. Johann von Nepomuk
(Abb. Nr. 2) am Seitenaltar der Minoritenkloster-
kirche in Nižná Šebastová, in der Ostslowakei.
Die diagonale Komposition mit dem auf üblicher-
weise ikonographisch dargestellten Heiligen, der
sich mit einer Gebärde extatischer Erregung und
Hingebung der Quelle des imaginären hellgelben
Lichtes zuwendet und mit für Kräcker so typi-
schen pausbäckigen schelmischen, alle dazugehöri-
gen Attribute tragenden Engelchen umgeben ist,
ergänzt die flott gemalte kleine Szene vom Tod
des Märtyrers. Der Aufbau des Bildes, die un-
bestimmte Charakterisierung der Beziehung von
3. Johann Lukas Kräcker, Die Glorifikation des hl.
Johann von Nepomuk, Bild aus dem Seitenaltar der
ehemaligen Minoritenkirche in Nižná Šebastová 1754,
Öl
4. Die Signatur Johann Lukas Kräckers vom Altarge-
mälde des hl. Johann von Nepomuk aus der Minoriten-
kirche in Nižná Šebastová
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