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Ars: časopis Ústavu Dejín Umenia Slovenskej Akadémie Vied — 1998

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Kolbiarz Chmelinová, Katarína: Cechové oltáre farského kostola v Skalici
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https://doi.org/10.11588/diglit.51727#0185
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Zunftaltäre der Pfarrkirche in Skalica

(Zusammenfassung)

Skalica gehört zu den ältesten Städten auf dem Gebiet
der Slowakei. Den größten Aufschwung erlebte es in der
Barockepoche, von der auch der größte Teil der Einrich-
tung der städtischen Kathedrale - der Kirche des Heiligen
Michaels datiert. Einen bedeutenden Teil ihres Interieurs
bildet die unikáte Kollektion von Seitenzunftaltaren. Die
Fachliteratur hat sich diesen Werken nur im geringen Maße
gewidmet. Als zünftig wurden nur 4 Altäre bezeichnet
(Altäre der Heiligen Barbara und Katharina, Altäre des
Heiligen Andreas und Urbans), bei 2 davon war die An-
gehörigkeit festgelegt und die Datierung aller hat in der
Zeitspanne des ganzen 17. Jahrhunderts geschwankt.
Die Diplomarbeit mit dem oben angeführten Titel ist
der erste Versuch sich die Werke komplexer anzusehen.
Akzent wird auf die Verarbeitung des Archivmaterials und
den Vergleich mit verwandten Kunststücken gelegt. Die
Arbeit hat mehrere neue Erkentnisse gebracht. Sie hat die
ursprüngliche Anzahl der heutigen Kunstdenkmäler (10)
und ihre Zunftangehörigkeit erklärt. Bedeutung, Funktion,
und Sicherung von einzelnen Altären im Rahmen der
konkreten Sozialgruppe der Gesellschaft. Im Hinsicht auf
die einzelnen Nachrichten hat sie Datierungen der Werke
folgenderweise genau angegeben: Atäre der Hl. Barbara
und des Hl. Andreas (Schmiede) - 1. Hälfte der 40er Jahre
des 17. Jahrhunderts; der Altar der Hl. Kathatina (Schnei-
der) - das Ratabulum nach der Hälfte des 17. Jahrhun-
derts und die Mensa aus dem 18. Jahrhundert; der Altar
des Hl. Stefans (Stiefelmacher) - kurz nach dem Jahr 1707;
und der Altar der Jungfrau Maria (Fleischer) gegen das
Jahr 1756 mit dem Gemälde aus dem Jahr 1832. Nach der
kanonischen Visitationen aus dem Jahr 1817 wurde die

ursprüngliche Zuschreibung des Altars des Hl. Andreas
der Zimmermannzunft auf die Schmiedezunft (ThDr. J.
Šátek) korrigiert, was die Nachrichten über die reichsten
Zünfte in der Stadt bestätigen. Ikonographie der Altäre
entzieht sich dem üblichen Patronweihen einzelner Hand-
werke und deshalb fehlen noch bis heute einige Festset-
zungen der Seitenplastiken. Die Arbeit widmet sich wei-
ter der Ornamentalanalyse einzelner Werke und ihrer Be-
ziehung zu den zeitgemäßigen Musterbüchern. Im
Schlußkapitel befaßt sie sich mit der Einreihung der Ska-
lica-Altäre in den gesamtslowakischen Kontext und sucht
ihrer Ursprungsgebiet in umliegenden Ländern.
Die Zunftaltäre von Skalica stellen in unserem Region
eine Ausnahmekollektion der Barockaltarschaffung dar,
nicht nur mit dem Umfang, sondern auch mit der Typolo-
gie und hoher Qualität, vor allem bei den 4 Altären aus
dem 17. Jahrhundert. Die unterscheiden sich von den
Ohrmuschelaltären in Nové Město nad Váhom und Wer-
ken im Zisper Gebiet und mit der Qualität überragen sie
auch vergleichbare Werke aus Trnava oder Dübrava. Hier
mischen sich Stilprinzipe von Barock und Renaissance.
Deutlich sind auch Überreste der mittelalterlichen Tradi-
tion und des Manierismus. Die kunsthistorische Erfor-
schung der Zunftaltäre von Skalica ist noch nicht ganz
erschöpft, aber ihre Ergebnisse führen schon heute mit
der älteren Arbeit über den Hauptaltar der Pfarrkirche (M.
Malíková, 1969) in die Geschichte der Slowakei ein wei-
teres umfangsreiches Barockinterieur ein, das man zu sol-
chen Schmuckstücken wie die Einführung der Gymna-
sialkirche von Levoča (Leutschau) und das Interieur der
Universitätskirche in Trnava (Tyrnau) darstellt.

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