1. Peter von Prachatitz: Der Außenaufriss der unteren Turmgeschosse des Veitsdoms zu Prag. Wien, Akademie der bildenden Künste, Kupferstich-
kabinett, Inv.- Nr. 16 817''. Feder und schwarze Tusche auf Pergament, H. 106 cm, B. 93 cm, unregelmäßig (Ausschnitt). Foto: Bildindex Foto
Marburg, Nr. 136 806.
mutungen darüber variierten zwischen dem letzten
Viertel des 14. Jahrhundert bis in das fortgeschritte-
ne 15. Jahrhundert. Da sich das Forschungsinteresse
überwiegend auf den Plan allein konzentrierte, sollen
im folgenden einige noch nicht berücksichtigte Aspekte
untersucht werden, die für die Typusgeschichte sowie
die bauliche Gestalt einiger Bauten in Prag und Wien
von Bedeutung scheinen. Die Ergebnisse können zu-
gleich auch die Urheberschaft und Datierung des Wie-
ner Plans präzisieren. Dabei müssen insbesondere zwei
Elisabeth: Meister Michael : Baumeister der Herzoge von Österreich.
Wien - Köln - Weimar 2002, S. 291, Abb. 67; SCHRÖDER,
Jochen: Neuere tschechische Forschung zum Prager Veitsdom.
In: Kunstchronik, 2003, Nr. 1, S. 25ff; SCHURR, Marc Carei:
Die Baukunst Peter Parlers. Der Prager Veitsdom, das Heiligkreuzmün-
ster in Schwäbisch Gmünd und die Bartholomäuskirche zu Kolin im
Spannungsfeld von Kunst und Geschichte. Ostfildern 2003, S. 123;
Gesichtspunkte näher behandelt werden: Der Fenster-
typus des Gabelfensters mit Okulus sowie die Cou-
ronnementdetails des Plans Nr. 16 817r.
Das Recto des Risses gibt die Gestalt der beiden
unteren Turmgeschosse in einer detaillierten Fassung
wieder, welche Profilierung, Mauerfugen, die Blend-
maßwerke in den Zwickeln sowie auch bildhaueri-
sche Details erscheinen lässt [Abb. 1}. Im Erdge-
schoss, das durch ein massives Gesims mit gekennzei-
chneter Profilierung vom Obergeschoss getrennt ist,
NEMEC, Richard: Elisabeth Hassmann, Meister Michael :
Baumeister der Herzoge von Österreich (Besprechung). In: Kunst-
chronik, 2004, Nr. 1, S. 27ff. Eine neue Edition der im Kupfer-
stichkabinett der Akademie der bildenden Künste in Wien auf-
bewahrten Plansammlung bereitet Hans J. Böker vor. Dem Ver-
fasser danke ich für Zusendung der Korrekturfahnen, die ich aus
Zeitgründen leider nicht mehr in diesen Text einarbeiten konnte.
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