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15. Jahrhundert
No. 12.
Blockbuchholzschnitte (Fortsetzung)
Erhaltung. Rückseitig: deutscher handschriftl. Text der Zeit, ein nicht uninteressan-
ter Hinweis auf die Provenienz. Das komplette Ex. (48 Bl.) Lord Amherst’s brachte auf
der Auktion (Dez. 1908) schon engl. £ 2.000.— (ca. 50.000.— Goldfranken). Einige Jahre
später kostete ein anderes Ex. £ 4.000.— (also über 100.000.— sfr.). 1940 bewertete eine
große amerikan. Firma diese Ausg. mit $ 27.500 = ca. sfr. 120.000.—! Einzelblätter koste-
ten bereits vor Jahrzehnten bis zu 3.000.— sfr. das Stück.
Siehe Abbildung Tafel 2.
14 — Das neue Jerusalem. Ebendaraus. Altkoloriert. 126 :195 mm.
Schreiber IV, 212, 44, IV/h. Fr. 900.—
Ein anderer Holzschnitt a. d. gleichen Blockbuchausg. Wegen unbedeutender Rißchen
aufgezogen.
Siehe Abbildung Tafel 2.
15 — Die Verkündigung des Reich Gottes. — Der Drachen wird auf
die Erde gestürzt. Holzschnitt aus dem Blockbuch „Apocalypsis
S. Johannis“, Deutschland, um 1470. 232 :165 mm. Schreiber IV,
188, 20, V. (vgl. Abb. PI. 4 III). Fr. 1.500.—
Das 20. Blatt aus der sogen. 5. (hach Sotheby, Principia Typogr. 1858, aus der 6.)
Bloekbuchausgabe der Apokalypse, die 1t. Hind, Woodcut I 223 wahrscheinlich deutschen
Ursprunges und gegen 1470 entstanden ist. Kristeller wies auf die Ähnlichkeit im
Schnitt u. Stil hin mit dem Blockbuch „Historia Davidis“ (oder Liber Regum), das von
Hochegger nach dem Innsbrucker Exemplar veröffentlicht wurde (Leipzig 1892). Schreiber
lokalisiert diese Ausgabe in Oberdeutschland (Schwaben).
Das Blatt ist unkoloriert und deshalb von ganz besonderem Interesse, da so-
wohl Schreiber als auch Hind nur ein einziges Ex. ohne Kolorit kannten (Heidelberg)!
Im Handel kommen selbst Fragmente von Blockbüchern immer
seltener vor. Es handelt sich um Vorläufer der gedruckten Bücher,
Folgen von Blättern, auf denen die in Holztafeln eingeschnittenen Bilder und der sie
begleitende Text abgedruckt sind. Die älteren Blockbücher sind mit Hilfe des Reibers,
ohne Presse, gedruckt, so daß nur die eine Seite des Blattes für den Druck verwendet
wurde, weil der Reiber beim Bedrucken der Rückseite das schon abgedruckte Bild zer-
stört haben würde. Die Blockbücher vermitteln den Übergang vom illuminierten Ma-
nuskript zum Holzschnittbuch und sind deshalb für die Geschichte der gra-
phischen Künste von größter Bedeutung. Kleine Wurmlöcher unterlegt,
um 2—3 mm ringsum beschnitten. Riß ausgebessert. Dem Zürcher Exemplar
(= einzig bekanntes in der Schweiz) fe-hlt dieses Blatt. Nur ein
Blatt im British Museum.
Siehe Abbildung Tafel 1.
17 Buchillustrationen. — DANTE. Brescia, Bonius de Boninis, 1487.
H. 5948.
a) — Purgatorio Canto XXII. Ganzseitiger Schnitt, umrahmt von
Einfassung auf schwarzem Grunde. Fol. Breiter Rand. Fr. 45.—
15. Jahrhundert
No. 12.
Blockbuchholzschnitte (Fortsetzung)
Erhaltung. Rückseitig: deutscher handschriftl. Text der Zeit, ein nicht uninteressan-
ter Hinweis auf die Provenienz. Das komplette Ex. (48 Bl.) Lord Amherst’s brachte auf
der Auktion (Dez. 1908) schon engl. £ 2.000.— (ca. 50.000.— Goldfranken). Einige Jahre
später kostete ein anderes Ex. £ 4.000.— (also über 100.000.— sfr.). 1940 bewertete eine
große amerikan. Firma diese Ausg. mit $ 27.500 = ca. sfr. 120.000.—! Einzelblätter koste-
ten bereits vor Jahrzehnten bis zu 3.000.— sfr. das Stück.
Siehe Abbildung Tafel 2.
14 — Das neue Jerusalem. Ebendaraus. Altkoloriert. 126 :195 mm.
Schreiber IV, 212, 44, IV/h. Fr. 900.—
Ein anderer Holzschnitt a. d. gleichen Blockbuchausg. Wegen unbedeutender Rißchen
aufgezogen.
Siehe Abbildung Tafel 2.
15 — Die Verkündigung des Reich Gottes. — Der Drachen wird auf
die Erde gestürzt. Holzschnitt aus dem Blockbuch „Apocalypsis
S. Johannis“, Deutschland, um 1470. 232 :165 mm. Schreiber IV,
188, 20, V. (vgl. Abb. PI. 4 III). Fr. 1.500.—
Das 20. Blatt aus der sogen. 5. (hach Sotheby, Principia Typogr. 1858, aus der 6.)
Bloekbuchausgabe der Apokalypse, die 1t. Hind, Woodcut I 223 wahrscheinlich deutschen
Ursprunges und gegen 1470 entstanden ist. Kristeller wies auf die Ähnlichkeit im
Schnitt u. Stil hin mit dem Blockbuch „Historia Davidis“ (oder Liber Regum), das von
Hochegger nach dem Innsbrucker Exemplar veröffentlicht wurde (Leipzig 1892). Schreiber
lokalisiert diese Ausgabe in Oberdeutschland (Schwaben).
Das Blatt ist unkoloriert und deshalb von ganz besonderem Interesse, da so-
wohl Schreiber als auch Hind nur ein einziges Ex. ohne Kolorit kannten (Heidelberg)!
Im Handel kommen selbst Fragmente von Blockbüchern immer
seltener vor. Es handelt sich um Vorläufer der gedruckten Bücher,
Folgen von Blättern, auf denen die in Holztafeln eingeschnittenen Bilder und der sie
begleitende Text abgedruckt sind. Die älteren Blockbücher sind mit Hilfe des Reibers,
ohne Presse, gedruckt, so daß nur die eine Seite des Blattes für den Druck verwendet
wurde, weil der Reiber beim Bedrucken der Rückseite das schon abgedruckte Bild zer-
stört haben würde. Die Blockbücher vermitteln den Übergang vom illuminierten Ma-
nuskript zum Holzschnittbuch und sind deshalb für die Geschichte der gra-
phischen Künste von größter Bedeutung. Kleine Wurmlöcher unterlegt,
um 2—3 mm ringsum beschnitten. Riß ausgebessert. Dem Zürcher Exemplar
(= einzig bekanntes in der Schweiz) fe-hlt dieses Blatt. Nur ein
Blatt im British Museum.
Siehe Abbildung Tafel 1.
17 Buchillustrationen. — DANTE. Brescia, Bonius de Boninis, 1487.
H. 5948.
a) — Purgatorio Canto XXII. Ganzseitiger Schnitt, umrahmt von
Einfassung auf schwarzem Grunde. Fol. Breiter Rand. Fr. 45.—