32
17. Jahrhundert
Vries (Fortsetzung)
151 — 17 (von 20) Bl. Sceneographia s. Perspectiva. Anvers, Hier.
Cock exc., 1560. Qu.-fol. Ornament. Kat. Berlin 2211. Fr. 100.—
Brillante, breitrandige, tiefschwarze Abdrucke. Titel, Taf. 1, 6, 11, 12 fehlen. Innen-
räume und Außenarchitekturen, sowie Phantasie-Entwürfe. Sehr selten. 1. Aus-
gabe.
152 Wechtlin, H. 4 Bl. aus der Passion Jesu Christi. Pass. III, 923 bis
32, Nr. 22(?), 38, 39, 42. Nagler K. L. 21, 24. Fr. 220.—
Brillante Früh-Drucke aus der Separatausgabe, mit einer deutschen Titelzeile oben
und 5-zeiligem Text unter den Bildern, rückseitig leer. Weigel, Kunstkatalog IV Nr. 19115
war der erste, der zwei Sonderausgaben von 24 bzw. 38 Bl. dieser Passionsfolge (vor der
Verwendung in den Werken Geüers von Kaisersberg), mit latein. u. deutschen Texten,
beschrieb, die 1508 in Straßburg bei J. Knoblauch erschienen waren; er bezeichnet sie
beide als „außerordentlich selten“. Auch in den großen Holzschnitt-Spezial-
sammlungen von Schreiber und Wünsch fehlten sie. Das 1. Blatt ist betitelt „Von dem
heilsamen predigen Christi“ und zeigt: die Hochzeit zu Kanaa im Hintergrund, vorne
Petri Fischzug, dürfte also identisch sein mit Pass. 22 (La vocation des apötres Pierre et
Andre); die 3 übrigen stellen die Kreuzaufnagelung, Kreuzaufrichtung und Kreuzabnahme
dar. Tadellos frisch, mit Hand.
153 Ziindt, M. Porträt von Johann Friedrich I., Kurfürsten von Sach-
sen (1503—54). Gürtelbild, hinter einem, mit e. Teppich bedeckten
Tisch; Ausblick auf e. Landschaft. Radierung. Pass. IV,
199, 35. Fr. 175.—
Andresen I, 7, 5: ,,v. Heineken gedenkt in seinem Dictionnaire zuerst dieses sehr
seltenen Blattes u. schreibt es irrig dem Luc. Cranach zu. Dem Bildnis selbst
mag ein Gemälde dieses Meisters zu Grunde liegen, das Beiwerk ist aber sicher von
M. Z. erfunden . . .“. Ausgezeichneter, frischer Abdruck m. Rändchen. Rückseitig Sig-
natur „Josef Maillinger“ (Lugt unbekannt). Abbildung eines ähnlichen Ex. im Katalog 27,
Tafel IX, der Fa. Gilhofer & R_, Luzern.
154 — Porträt des Nürnberger Schulrektors Georg Sella, Halbfigur,
in der Rechten ein Notenblatt. Radierung. Pass. III, 262, 63 (Lau-
tensack). Fr. 75.—
Andresen I, 12, 13: „Sehr zweifelhaftes Blatt. Passavant theilt irrigerweise auch
dieses Blatt dem H. S. Lautensack zu. Es ist jedenfalls 1571 entstanden, also 8 Jahre
nach L’s Tod. Die Behandlung ist freier u. leichter als in den übrigen Arbeiten des
M. Z. und das Detail ist weniger ausgeführt.“ Das schöne Exemplar der
Sammlungen Lanna und Aumüller, im Katalog der letzteren (Nr. 900) wie
folgt beschrieben: „B rill anter früher Abdruc k“. Im Unterrand mit roter
Tinte Name u. Titel des Dargestellten von späterer Hand.
17. JAHRHUNDERT
155 Alpenländisch. Grablegung Christi. Aquarellierte Federzeichnung.
Links u. rechts hs. Anweisungen für die Bildausführung. Frühes
17. Jahrh. 220 : 320 mm. Fr. 195.—
Ein ungewöhnliches Blatt, interessant durch die deutschen Anmerkungen des Zeich-
ners über Gesichtsausdruck, Farben etc., die vielleicht zur Identifikation des Meisters
führen könnten.
Siehe Abbildung Tafel 10.
156 — Scheibenriß (?) mit Szenen aus der Antike. Ein verwundeter
Krieger, dem sich aus den Wolken die Siegesgöttin zuneigt, wird
im Vordergrund am Bein verbunden. Rechts hinten Kampfszene.
Federzeichnung, mit Bister laviert. Frühes 17. Jahrh. 260 :285 mm.
Kl. Wurmlöcher an leeren Randstellen. Fr. 75.
17. Jahrhundert
Vries (Fortsetzung)
151 — 17 (von 20) Bl. Sceneographia s. Perspectiva. Anvers, Hier.
Cock exc., 1560. Qu.-fol. Ornament. Kat. Berlin 2211. Fr. 100.—
Brillante, breitrandige, tiefschwarze Abdrucke. Titel, Taf. 1, 6, 11, 12 fehlen. Innen-
räume und Außenarchitekturen, sowie Phantasie-Entwürfe. Sehr selten. 1. Aus-
gabe.
152 Wechtlin, H. 4 Bl. aus der Passion Jesu Christi. Pass. III, 923 bis
32, Nr. 22(?), 38, 39, 42. Nagler K. L. 21, 24. Fr. 220.—
Brillante Früh-Drucke aus der Separatausgabe, mit einer deutschen Titelzeile oben
und 5-zeiligem Text unter den Bildern, rückseitig leer. Weigel, Kunstkatalog IV Nr. 19115
war der erste, der zwei Sonderausgaben von 24 bzw. 38 Bl. dieser Passionsfolge (vor der
Verwendung in den Werken Geüers von Kaisersberg), mit latein. u. deutschen Texten,
beschrieb, die 1508 in Straßburg bei J. Knoblauch erschienen waren; er bezeichnet sie
beide als „außerordentlich selten“. Auch in den großen Holzschnitt-Spezial-
sammlungen von Schreiber und Wünsch fehlten sie. Das 1. Blatt ist betitelt „Von dem
heilsamen predigen Christi“ und zeigt: die Hochzeit zu Kanaa im Hintergrund, vorne
Petri Fischzug, dürfte also identisch sein mit Pass. 22 (La vocation des apötres Pierre et
Andre); die 3 übrigen stellen die Kreuzaufnagelung, Kreuzaufrichtung und Kreuzabnahme
dar. Tadellos frisch, mit Hand.
153 Ziindt, M. Porträt von Johann Friedrich I., Kurfürsten von Sach-
sen (1503—54). Gürtelbild, hinter einem, mit e. Teppich bedeckten
Tisch; Ausblick auf e. Landschaft. Radierung. Pass. IV,
199, 35. Fr. 175.—
Andresen I, 7, 5: ,,v. Heineken gedenkt in seinem Dictionnaire zuerst dieses sehr
seltenen Blattes u. schreibt es irrig dem Luc. Cranach zu. Dem Bildnis selbst
mag ein Gemälde dieses Meisters zu Grunde liegen, das Beiwerk ist aber sicher von
M. Z. erfunden . . .“. Ausgezeichneter, frischer Abdruck m. Rändchen. Rückseitig Sig-
natur „Josef Maillinger“ (Lugt unbekannt). Abbildung eines ähnlichen Ex. im Katalog 27,
Tafel IX, der Fa. Gilhofer & R_, Luzern.
154 — Porträt des Nürnberger Schulrektors Georg Sella, Halbfigur,
in der Rechten ein Notenblatt. Radierung. Pass. III, 262, 63 (Lau-
tensack). Fr. 75.—
Andresen I, 12, 13: „Sehr zweifelhaftes Blatt. Passavant theilt irrigerweise auch
dieses Blatt dem H. S. Lautensack zu. Es ist jedenfalls 1571 entstanden, also 8 Jahre
nach L’s Tod. Die Behandlung ist freier u. leichter als in den übrigen Arbeiten des
M. Z. und das Detail ist weniger ausgeführt.“ Das schöne Exemplar der
Sammlungen Lanna und Aumüller, im Katalog der letzteren (Nr. 900) wie
folgt beschrieben: „B rill anter früher Abdruc k“. Im Unterrand mit roter
Tinte Name u. Titel des Dargestellten von späterer Hand.
17. JAHRHUNDERT
155 Alpenländisch. Grablegung Christi. Aquarellierte Federzeichnung.
Links u. rechts hs. Anweisungen für die Bildausführung. Frühes
17. Jahrh. 220 : 320 mm. Fr. 195.—
Ein ungewöhnliches Blatt, interessant durch die deutschen Anmerkungen des Zeich-
ners über Gesichtsausdruck, Farben etc., die vielleicht zur Identifikation des Meisters
führen könnten.
Siehe Abbildung Tafel 10.
156 — Scheibenriß (?) mit Szenen aus der Antike. Ein verwundeter
Krieger, dem sich aus den Wolken die Siegesgöttin zuneigt, wird
im Vordergrund am Bein verbunden. Rechts hinten Kampfszene.
Federzeichnung, mit Bister laviert. Frühes 17. Jahrh. 260 :285 mm.
Kl. Wurmlöcher an leeren Randstellen. Fr. 75.