Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Instytut Historii Sztuki <Posen> [Hrsg.]
Artium Quaestiones — 14.2003

DOI Heft:
[Rozprawy]
DOI Artikel:
Woldt, Isabella: Lord Shaftesbury und die Künstler
DOI Seite / Zitierlink:
https://doi.org/10.11588/diglit.28200#0162
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
LORD SHAFTESBURY UND DIE KUNSTLER

159

der Kunst eine bekannte Aufgabe war, erhalt sie bei Shaftesbury eine
ganz andere Dimension, und zwar aufgrund seiner Moraltheorie. Shaf-
tesbury spricht die Morał erstmals der Religion ab. Die Morał ist im
Menschen urspriinglich angelegt, sie wird nicht mit dem Glauben erwor-
ben. Von daher ist das Moralisieren der Kunst in Shaftesburys Auffas-
sung zugleich die Initiation ihrer Autonomie, denn sie wird von ihrer re-
ligiósen Funktion, und der darin bislang angelegten Moralisierung,
befreit. Damit setzt Shaftesbury eine Entwicklung in der Kunst und
Kunsttheorie an, die man ais Gesellschaftskritik bezeichnen kann. Die
Kunst wendet sich dem Menschen und seinem Leben zu, sie druckt auf
diese Weise die aufklarerischen Tendenzen der Epoche aus, und hier
liegt auch die Yerbindung zur Moderne.
 
Annotationen