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Matz, Friedrich [Hrsg.]; Andreae, Bernard [Hrsg.]; Robert, Carl [Hrsg.]
Die antiken Sarkophagreliefs (2): Mythologische Cyklen — Berlin, 1890

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https://doi.org/10.11588/diglit.12015#0069
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ACHILLEUS Tafel XIX. XX

51

Aus der Sammlung To wnley. Mr. Toivnley nowhere ment'tons
ushence ohtained this monument or where it was discovered. E. Havrtns in
den Ancient Marbles X p. 86; doch darf man wohl vermuthen, dass
es zu den Stücken gehört, die Townley in dem Zeitraum von 1769
bis 1805 m R°m ankaufte oder ankaufen Hess. Vielleicht ist es
identisch mit der von Zoega in Welcker's Zeitschrift für Geschichte
und Auslegung der alten Kunst S. 424 Nr. 2 in Pal. Nari er-
wähnten, aber nicht genauer beschriebenen „Sarkophagscite".

Abbildungen: H. Ellis The British Museum. The Toivn-
h Gallerie II 1836 p. 177. Danach W. S. W. Vaux Handbook
to the Antiquities in the British Museum 1851 p. 244. — Ancient
Marbles in the British Museum X 1845 pl. 36 (gez. von Corbould).
- Wiener Vorlcgeblättcr Ser. C Taf. XI Nr. 1 (nach Eichler's
Zeichnung).

Litteratur: Synopsis of the Contents of the British Museum, VI
Hoow, p. 105 nr. 2; Welcker Zeitschrift für Geschichte und Aus-
legung der alten Kunst 1818 S. 426; Ellis a. a. O. p. 176;
E. Hawkins in den Ancient Marbles X p. 83; Vaux a. a. O.
P- 243; O. Jahn Archäologische Beiträge S. 354 (L); Overbeck
Bildwerke zum thebischen und troischen Heldenkreis S. 202
Nr. i4.

In der Mitte Achilles im Frauenchiton "mit gegür-
tetem Ueberschlag; in der Linken den Schild, in der
Rechten die Lanze haltend, stürmt er nach rechts; Schulter
und rechtes Bein sind nicht, wie sonst, entblösst. Da der
ganze untere Theil der Reliefplatte und ausserdem links
neben Achilles ein grosses dreiecldges Stück ergänzt ist, lässt
Slch nicht entscheiden, ob an dieser Stelle ursprünglich die
knieende Deidamia dargestellt war oder ob dieselbe in
einem der beiden auf Achilles zueilenden Mädchen zu er-

I kennen ist; von diesen fasst das von links kommende, das
einen Chiton mit gegürtetem Ueberschlag und Mantel
trägt, mit beiden Händen den rechten Arm des Achilles;
das von rechts kommende, ebenso gekleidete hatte sicher
die rechte und wahrscheinlich auch die linke Hand er-
hoben, fasste aber gewiss nicht, wie der Ergänzer annahm,
den Speer des Achilles an, sondern machte wohl eine
Geberde des Bittens oder des Erstaunens. Links neben
Achilles im Hintergrund eine weitere Lycomedestochter
im Profil nach rechts, mit der gesenkten Rechten ihren
Chiton anfassend, vgl. 34; rechts neben Achilles ein hoher
Sessel, dessen Armlehnen die Gestalt von gelagerten
Sphinxen haben, während über die Rücklehne ein Tuch
gebreitet ist. Man soll sich wohl vorstellen, dass Achilles
eben von diesem Sitz aufgesprungen ist. Rechts von
diesen vier die Mittelgruppe bildenden Figuren liegt am
Boden ein korinthischer Helm, dessen hoher Busch von
einer Sphinx getragen wird. Hier schlössen sich Ulixes
und seine Genossen als rechte Seitengruppe an. Die linke
Seitengruppe besteht wiederum aus drei Lycomedestöchtern;
die eine im Hintergrund stehende, in Chiton mit Ueber-
schlag, scheint nach der Mitte hin zu eilen; die zweite im
Vordergrund stehende entspricht in Gewandung und Hal-
tung dem Mädchen mit der Leier auf 34; nur hält die
Linke keine Leier, sondern fasst den Zipfel des Mantels;
die dritte entspricht in Gewandung und Haltung genau
der linken Eckfigur auf 33 und der zweiten Figur von links
auf 34. Hinter der Mittel- und linken Seitengruppe ist
wieder ein Parapetasma aufgespannt.

Tafel XX

38) F. F. Rom, Villa Giustiniani-Massimo [a S.
Giovanni in Laterano), das grössere Stück Fig. 38 an der
Westseite (Strassenfront) über dem Hauptportal, die Ein-
zelfigur Fig. 38 a an der Ostseite (Gartenfront). Die
eingemauerten Skulpturen sind zweimal ergänzt worden,
das erste Mal bei oder vor der Erbauung der Villa, in
diesem Zustand in der Galt. Giustiniani veröffentlicht, das
Zweite Mal im Jahre 1860 durch einen gewissen Senape
(Mitth. des Custoden im Jahre 1885). Fig. 37 L. 1,60.

i)2.o; Fig. 37 a H. 0,80; Relieferhebung 0,13. Zeichnung
yon Eichler 188&

Abbildung: Das grössere Stück Galleria Giustiniani 1631 II
f<w. 89.

Litteratur: V. Paccetti (jcultore accademico di S. Luca) Raccolta
Giustiniani a. iypj, descrizione di tutte le sculture in den Documenti in-
cd'tl per servire alla storia dei Musei d'Jtalia IV 1888 p. 439 („basso-
"l/cvo con entro n. 6 figure di donne panneggiate"); Zoega App.
°'- 296 (vgl. Welcker's Zeitschrift für Geschichte und Auslegung

der alten Kunst 1818 S. 424 Nr. 4); O. Jahn Archäologische Bei-
träge S. 354 Anm.; Matz und von Duhn Antike Bildwerke in Rom
II S. 451 Nr. 3346 (nur das grössere Stück).

Der ganze untere Theil der Reliefplatte ist modern,
der obere, abgesehen von zahlreichen Ergänzungen, stark
überarbeitet.

Achilles, das Haar nach Frauenart frisirt, im Chiton
mit gegürtetem Ueberschlag und bogenförmig flatternden
Mantel stürmt nach rechts, in der Linken den Schild
schwingend; in der Rechten hielt er die Lanze, von wel-
cher sich ein Ansatz auf dem Mantel rechts neben dem
Kopf erhalten hat; das rechte Bein trat nackt aus dem
Chiton heraus. Die weibliche Brust rührt von der Ueber-
arbeitung her. Links neben seinem Mantel flattert ein im
Wesentlichen richtig ergänzter Amor. Ob links die auf den
Knieen liegende Deidamia dargestellt war, lässt sich wieder
nicht ausmachen, da liier ein grosses Stück eingesetzt ist.
Es folgt rechts eine von Achilles weg nach der rechten
 
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