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Robert, Carl [Hrsg.]; Matz, Friedrich [Hrsg.]; Andreae, Bernard [Hrsg.]; Robert, Carl [Hrsg.]
Die antiken Sarkophagreliefs (3,1): Einzelmythen: Actaeon - Hercules — Berlin, 1897

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https://doi.org/10.11588/diglit.12014#0041
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24

ADONIS

vgl. den beschildeten Jäger auf 20. Hinter dem bärtigen Tn den Augen der Figuren auf der Vorderseite hat

Steinwerfer kommt noch der nach links gewandte, auf sich an manchen Stellen Roth erhalten. Beachtung ver-

Venus hinblickende Kopf eines dritten Jägers mit schwachem
Bart zum Vorschein. In der rechten oberen Ecke sitzt,
dem kleinen Amor in der linken Ecke entsprechend, auf
dem obersten Rand der Höhle ein bärtiger Berggott
unter einer Eiche. Die Rechte legt er mit einer Geberde
des Schreckens an die Stirn; die linke hält einen abge-
schnittenen Baumstamm, von dem das untere Stammende
auf seinem linken Oberschenkel und die Enden der Zweige,
in die er sich gabelte, an dem oberen Rande erhalten sind.
Eine ähnliche Figur, jedoch nach der anderen Seite ge-
wandt und zu der Pflege-Scene gehörig, ist uns schon auf
15 begegnet; auch auf einem unpublicirten Meleager-
Sarkophag der Villa Borghese, dem des Centurio Aurelius
Vitalis ist sie, jedoch mit vertauschter Armhaltung über der
Höhle des Ebers angebracht. Am genauesten aber entspricht

das beistehend nach Eich-
lers Zeichnung abgebildete
Neapler Fragment aus dem
Amphitheater zu Capua;
vermuthlich gehört es zu
einer Adonis-Darstellung,
die das Pendant zu den S. 4
abgebildeten Scenen aus dem
Fragment aus capua Actaeon - Mythus gewesen

sein könnte.

Auf jeder Schmalseite ist ein jugendlicher Jäger mit
Chlamys und Speer dargestellt; jeder führt einen Hund an
der Leine. Der auf der linken Fig. 21 a, mit langem wirren
Haupthaar, zieht, sich umblickend, den Hund (eine Dogge?)
nach sich; der auf der rechten Fig. 21b, mit wolligem Haar,
folgt in kurzem Laufschritt dem hastig anspringenden Hund.

dient auch die als Spirale gestaltete Marmorstütze für den
rechten Zeigefinger der Venus in der rechten Nebenscene.

Sowohl nach der Haartracht der Porträtköpfe als nach
Stil und Technik wird man den Sarkophag in das erste
Drittel des 3. Jahrhunderts zu setzen haben.



2I1) F. verschollen, früher Rom, San Sebastiano,
wo es von Duhn gesehen und beschrieben hat; 1885 war
es nicht mehr aufzufinden.

Litteratur: Matz und von Duhn Antike Bildwerke in Rom
1881 II S. 8 Nr. Z218.

Nach von Duhn von einem Kindersarkophag, jedoch
nach der Beschreibung eher Fragment eines Deckels. »In
der Mitte ein viereckiges, freigelassenes Inschriftfeld. L. von
demselben steht Adonis (Kopf weggebrochen) in Chlamys,
nach hinten, unklar wie, angelehnt; an seinem 1. Bein
ist ein kniender Eros mit einem Schwamm beschäftigt. Des
Adonis rechter Arm ging zurück (Unterarm weggebrochen),
der linke (weggebr.) wurde wahrscheinlich unterstützt
durch einen zweiten Eros, der im Hintergrund oben sicht-
bar wird. R. von dem Inschriftfeld Eros, mit beiden
Händen ein nur theilweise erhaltenes vierfüssiges Thier,
wohl den Eber, nach rechts schleppend. Links und rechts
unvollständig.« von Duhn.

Das von Matz und von Duhn unter Nr. 2219 be-
schriebene Sarkophag-Fragment aus Studio Altini hat mit
Adonis nichts zu thun, stammt vielmehr von einer Replik
des Amoren-Sarkophags in Palazzo Mattei (Matz und
von Duhn a. a. O. S. 228 Nr. 2812; Monumenta Mattbaeiana
III tab. 15, 1).
 
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