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Robert, Carl [Hrsg.]; Matz, Friedrich [Hrsg.]; Andreae, Bernard [Hrsg.]; Robert, Carl [Hrsg.]
Die antiken Sarkophagreliefs (3,1): Einzelmythen: Actaeon - Hercules — Berlin, 1897

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https://doi.org/10.11588/diglit.12014#0122
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io8

ENDYMION

liegt wie auf 75. 77. 78 eine Ziege. Der den Mantel der
Göttin fassende Amor wie auf 73.75.78. Der Amor auf dem
vordem Pferde hält mit beiden Händen die Zügel. Ueber Sarkophag stammte
den Köpfen des Gespanns eine Baumkrone, vom Zeichner
nur mit Bleistift angelegt und daher auf unserer Tafel nicht
sichtbar. Aura ist, wie auf 51. 57. 58. 65. 67a. 72, ins
Profil gestellt. Die ährenbekränzte Tellus, die wie auf
77. 84 nach links liegt, hält in der Linken das Füllhorn
und hebt mit der Rechten einen Zipfel ihres Gewandes

niere" Spon. Aus dieser Beschreibung hat schon Gronov mit
Recht geschlossen, dass das Stück von einem Endymion-
>phag stammte.

88) P. Rom, Lateran, im ersten Zimmer an der
Nordwand. Fig. 88. L. 2,25. H. 0,82. Italischer Marmor.
Zeichnung von Eichler 1877.

Die Platte befand sich zu Winckelmanns und Zoegas Zeiten in
Palazzo Rondinini, wurde im Anfang dieses Jahrhunderts (vor
empor, dessen Bausch mit Früchten gefüllt ist. Ein zu 1825 Cardinali) für den Vatican erworben und in den Appar-

ihren Füssen kauernder ungeflügelter Amor legt die Linke tarnend Borgia aufgestellt, von wo sie später in den Lateran
auf ihr Knie und hebt wie erschreckt die Rechte, indem versetzt wurde.

er zu Aura emporzublicken scheint; er fürchtet sich wohl Abbildungen: Guattani Monumenti antichi inediti 1788 II

vor den aufgeregten Pferden der Luna. An der linken FMr- tav- z- ~ Gerhard Antike Bildwerke 1828 Taf. 40, 2. -
Ecke steht eine schilfbekränzte Quellnymphe in derselben Garrucci Monumenti del Museo Lateranense 1861 Taf. 33.
Drapirung und Stellung, wie auf 7g. 8o\ vgl. auch 83a. Litteratur: Winckelmann Monumenti antichi inediti 1767 II

Die Linke ruht auf einer Urne, der ein Pfeiler als Stütze *' I24 «• »45? Guattani a. a. O. p. X; Zoega App. Fol. 139 b

j- _„ „„„u a 1 j iir u 1 ^ • r - Nr. 12. Fol. 230 Nr. iz; Ders. Li Bassi Rilievi antichi di Roma II

dient; nach dem herausströmenden Wasser hebt wie auf jg 3 '

1t 1 , , rv • 1 • t, 1 ii 1808 p. zo6 ». 14. ».16; Cardinali Memorie Romane II Sez. 2

ein Hund, den der Zeichner für ein Reh gehalten zu . . .

. . . . p. 300; Massi Indicaz. antiqu. dei Musei Vattcam p. 24 nr. 66;

haben scheint, den Kopf empor. „ _ , , , ' .... 0 0 _ Q _

1 £ Gerhard Lrodromus mythoiog. Kunsterklarung 1 0 2 0 a. z 0 5; Kaoul

Auf dem als Kline gestalteten Deckel ruht eine schlafende „ . ,,. ,, . . , r , 0 D Tl

° Rochette Monumens inedits d antiquite pguree 1033 p. 33; JfisTOLF.si 11

Frau, die mit einem feinen von der rechten Schulter ab- Vatkam descrim m ^ p ??, Beschreibung der Stadt Rom II z,

gleitenden Chiton und einem schweren Mantel bekleidet s> 6f Nr> ?. BÖTTIGER Ideen zur Kunstmythologie II 1836

ist; s. die beistehende Abbildung. Der Gegenstand in ihrer s. 536; Cardinali Dissertazioni della Pontificia Accademia di archeo-

rechten Hand scheint ein Hypothymis zu sein. Der Kopf iog;a VIII 1838 p. izz; Nibby Roma neW a. iSjS Part. mod. II

trug jedenfalls die Züge der Andia Melissa, die Frisur p. 250; Platner und Urlichs Beschreibung Roms 1845 S. 206;

scheint die der Lucilla zu sein. O. Jahn Archäologische Beiträge 1847 S. 5 1 ff. (K = V); Garrucci

nach dem berolinensis

d andiae melissae ■ l ■ valerivs ■ victor fecit sib! et conivgi carissimae bene merenti se bibvs comparavit • m.

D{is). Andiae Melissae. L. Valerius Victor feck sibi et coniugi carissimae bene merenti se (v)i(v)us comparavit. M{anibus)

lautet die an der Schwinge angebrachte Inschrift. a. a. O. p. 54; Lübbert Memorie delT Instituto II 1865 p. 148;

Der Sarkophag scheint in die Mitte des zweiten Jahr- Reifferscheid ebd. p. 472; Gerhard Archäologische Zeitung XX
hunderts zu gehören. 186z S. 265 A. 5; Benndorf und Schöne Die antiken Bildwerke

des Lateranensischen Museums 1867 S. 30 Nr. 47.

87) F. verschollen, früher Constantinopel, im Auf dieser Platte Fig. 88 ist mit der Endymion-

Schloss der siebenThürme an einer Hinterpforte neben fünf Darstellung die Geschichte von Mars und Rhea Silvia

andern Reliefs eingemauert. S. auch 124. als ihr römisches Gegenstück verbunden, wobei die Haupt-

Litteratur: J. Spon Voyage ^Itatie, de Dalmatie, de Grece et %uren der letzteren Darstellung die Porträtzüge des in

du Levant 1678 p. z6z; G. Wheler A Journcy into Greece 1682 dem Sarkophag beigesetzten Ehepaares erhalten haben.

p. 194; Gronov Thesaurus graecac antiquitatis I 1697/0/. O; Ger- Die Rhea-Silvia-Darstellung, welche die linke Hälfte

hard Archäologische Zeitung XX 1862 S. 271 A. 17. der Vorderseite einnimmt, wurde von Winckelmann und

„A une forte de derriere qui est maintenant muree .... andern fälschlich auf Peleus und Thetis bezogen; doch hat

un Adonis dormant, Venus qui s^en approche et Cupidon schon Zoega im App. die richtige Deutung, allerdings

qui lui prete son flambeau, le tout d?une assez bonne nia- zweifelnd, notirt. Rhea Silvia liegt in der Stellung der
 
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