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Robert, Carl [Editor]; Matz, Friedrich [Editor]; Andreae, Bernard [Editor]; Robert, Carl [Editor]
Die antiken Sarkophagreliefs (3,3): Einzelmythen: Niobiden - Triptolemos ungedeutet — Berlin, 1919

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https://doi.org/10.11588/diglit.12730#0129
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TAFEL CXXVIII 4051. 406

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Ortsnymphe. „Rechts von ihr, oberhalb der Pferdeköpfe,
sitzt auf einer Anhöhe ein nackter unbärtiger Mann nach
rechts blickend, die Beine kreuzend, die rechte Hand an den
Kopf legend, mit dem linken Arme sich aufstützend. Hinter
ihm ist eine Felswand." (Förster.) Also ein Berggott.

Das Exemplar ist, wie schon Förster festgestellt hat,
eine ziemlich genaue Replik von 405, nur mit einer größe-
ren Anzahl von Nebenfiguren.

4052) F.F. Rom, Palatin. Von mir nicht gefunden.

Literatur: Matz und von Duhn Antike Bildwerke in Rom II
1881 S. 326 Nr. 3080. 3081.

„I. Oberleib der ährenbekränzten, nach r. aufblickenden
Gaia [von hinten gesehen]. Ringsum gebrochen.

II. Kopf des Hermes mit Flügelhut, [Figur nach r., Kopf
nach 1.]; der die R. wie staunend erhob; oben ist ein Stück
des Randes erhalten." Matz und von Duhn.

Also die Tellus aus der linken, und der Kopf des
Mercur aus der rechten Szene, der natürlich mit der
Rechten das Gespann des Pluto am Zügel führte.

406) S. Salerno, Kathedrale S. Matteo, im Kreuz-
gang. Fig. 406. L. 1,83. H. 0,46. Zeichnung von Eichler
1874.

Am Grabmal des Erzbischofs Gregorio Caraffa (f 1675); doch
ließ er das Grabmal schon zu seinen Lebzeiten 1668 herstellen.

Literatur: Andrea PiGONATi Stato presento degli antichi Mo-
numenti siciliani 1767 zu tav. 47 (als kalydonische Jagd mißverstanden);
F. H. v. d. Hagen Briefe in die Heimat III 1819 S. 222; Welcker
Jbin. delP Inst. V 1833 p. 146 (wo Palerme Schreibfehler für Salerno
ist); Gerhard a.a.O. S. 402 (Ges. Abh. II S. 475) Nr. 21*. S. 410 (Ges.
Abh. II S.485) Nr. 39. (Ges. Abh. II S.486) Nr. 40 (mit dem Welcker-
schen Fehler); L. Staibano Gnida del duomo di Salerno 1871 37^.;
Förster a. a. O. S. 181 ff. Nr. 3; Overbeck a. a. O. S. 627 Nr. 23.

In der Mittelszene dieser Platte Fig. 406 streckt der
mit großem Schritt von rechts herantretende Pluto eben
erst die Hand nach Proserpina aus, berührt sie jedoch noch
nicht. Die kniende Proserpina erhebt, indem sie sich nach
Pluto umblickt, erschreckt beide Arme; über ihrem Kopfe
wölbt sich bogenförmig der Mantel, wie auf 4051. Ihre
wieder als ihr genaues Pendant gebildete Gespielin legt,
wie sonst meist Proserpina selbst, ihre linke Hand auf den
neben ihr stehenden gefüllten Blumenkorb, blickt sich aber
nach links, also nach der in der Eckszene dargestellten
Ceres um, und erhebt erschreckt die rechte Hand. Auch
bei ihr wölbt sich der Mantel bogenförmig über dem
Haupte; der Chiton ist ihr von der rechten Schulter und
Brust herabgeglitten, wie bei der Venus in der Entführungs-
szene, die außerdem durch die Stephane charakterisiert ist.
Ob auch die kniende Gespielin eine solche Stephane trug,
läßt sich, da ihr Vorderkopf verstoßen ist, nicht mehr fest-
stellen. Doch scheint die Benennung Venus nicht nur durch

das erwähnte Gewandmotiv, sondern auch durch den über
ihr schwebenden Amor gesichert, der sich ebenfalls nach
links umblickt. Von der brennenden Fackel, die er in der
Rechten hielt, ist in dieser Hand noch ein Rest des Stabes
und auf seinem linken Flügel ein Teil der Flamme erhalten.
Ein zweiter Amor schreitet von Venus auf Proserpina zu;
sein linker Arm ist gesenkt; die rechte Hand, von der noch
die Ansatzspur über dem Mantelzipfel der Venus erhalten
ist, war hoch erhoben; auch er dreht den Kopf nach der
nahenden Ceres um. Dasselbe tun die beiden noch übrigen
Figuren dieser Szene, Mercur und Diana, so daß außer
den beiden Hauptfiguren, Pluto und Proserpina, alle zu
der linken Eckszene in Beziehung gesetzt sind. Mercur
erscheint ungefähr an derselben Stelle wie auf 405. Er
scheint hier den rechten Arm nicht an die Brust der Pro-
serpina gelegt, sondern erhoben zu haben. Auch ist er
hier barhäuptig. Diana entfernt sich, wie auf 405, nach
rechts. Da aber ihre Aufmerksamkeit nicht auf den rechts
von ihr befindlichen Pluto, sondern auf die von links heran-
fahrende Ceres gerichtet ist, erscheint sie weniger aufge-
regt wie dort und verraten ihre Züge mehr Neugier als
Schrecken. In ihrer linken Hand ist der Bogen, auf ihrem
Rücken der Köcher erhalten.

In der rechten Eckszene hält Pluto, der mit der Linken
die Pferde lenkt, die Proserpina wie bei der zweiten
Klasse und auf 394 völlig wagerecht, doch so, daß sie
nach links zurückfällt und daß ihr ganzer Körper, auch
das von wirrem Haar umgebene Gesicht, in Vorderansicht
zu stehen kommt. Den linken Arm streckt sie nach
rückwärts aus, der rechte scheint gesenkt gewesen zu
sein. Die verfolgende Minerva im Helm, aber ohne
Schild und Speer, streckt beide Arme nach der Geraub-
ten aus. Ihr folgt Venus, wie bereits oben bemerkt, mit
Stephane und einem von der rechten Schulter und Brust
abgeglittenen Chiton, offenbar bestrebt Minerva zurück-
zuhalten. Über den Pferden schwebt, wie gewöhnlich, ein
Amor, voran schreitet ihnen Mercur und unter ihnen
erscheint der gelagerte Oceanus auf den linken Arm ge-
stützt, den rechten erstaunt erhoben. Aber neu und diesem
Exemplar eigentümlich ist, daß auch vor Pluto, wie vor
Ceres in der linken Szene, Caligo herschwebt, wie dort
mit beiden Händen ein bogenförmig flatterndes Tuch hal-
tend und den Kopf zurückgewandt. Mag für ihre Einfüh-
rung in erster Linie das Bestreben geltend gewesen sein,
die rechte Szene der linken möglichst ähnlich zu gestalten,
so darf man doch nicht vergessen, daß die personifizierte
Finsternis für den Gott der Unterwelt eine sehr passende
Begleiterin ist, so daß keineswegs eine gedankenlose Wie-
derholung vorliegt. Auffallend sind bei diesen beiden Sze-
nen die vielen leeren Stellen im oberen Teil der Bildfläche.
Die Vermutung liegt nahe, daß hier teils weitere Amoren,

teils wie auf 405. 4051 eine Anzahl von Lokalgottheiten

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