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Verein für Badische Ortsbeschreibung [Editor]
Badenia oder das badische Land und Volk: eine Zeitschr. zur Verbreitung d. histor., topograph. u. statist. Kenntniß d. Großherzogthums ; eine Zeitschrift des Vereines für Badische Ortsbeschreibung — 1.1839

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Die ehemalige Grafschaft Hauenstein und ihre Bewohner
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https://doi.org/10.11588/diglit.20629#0040
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21

SÜntad) unb jenem gegen ©äcftgen l)eraWaufenbctt Sirme bcö $elbberg£
gelegene Sanb tu ftd) begriff. 23i£ in ba£ etffre 3af)rf)itnbert erfcfyeint
bt'e 2anbfd)aft ungetfjet'lt unter ifyren ©augrafen. $ßeld)em ©efd)led)te
btefetben aber angehörten «nb nnter roelcfyen 23erf)öftntffen fte fid) fpäter
tn bt'e ©raffdjaft getf)etlt haben, ift m'cfjt mefjr erforfctyen. ©cfyon
au£ fet>r früher 3^tt fennt man erbftcfje ©rafen öon @tüf)ttngen im
obern Silbgau, waljrenb über ba$ ©djicffal be$ untern, ober über
bt'e ©raffcfyaft jjauenftetn, bt'ö anf D^nbolf »on £>ab6burg ein tfolli*
ge£ £>mtfel f)errfd)t. (53 bleibt unS nur bt'e 2>ermut£)itng übrig, biefe
Raffte be$ alten Sllbgancö fei) burd) @:rbfdjaft an baS f)ab3bnrgtfd)e
ftau£ gebieten. ©ertn'f? roenigjtenS ift c$, bafji Dfatbotf bt'e gr äfferraffte
rfjen 9?ed)te mit vielem ©runbetgentf)ttme tn tiefen ©egenben befaf, unb
ftd) roäf)renb be3 großen 3tt>t'ftf)enretd)$ bte völlige £anbeö()of)et't barüber
anjumaficn fud)te, roaä f)ernad) fem Sof)n, jener geroalttfyatt'ge Äatfer
Sftbretfjt nn'rflid) aufgeführt bat.

23on ihrer Trennung an Ratten bet'be Steile ein ganj verfdjtebeneö
@d)tcffal, unb ber Sfjarafter ber betberfetttgen 33eroofmer entrotcfefte ftcfj
eben fo «erfdu'eben. £>ie ^auenftetner erfannten bte Roheit be£ (§rjf)au-
feö Öejtretcf), bte ©tüf)ft'nger ronrben Untertanen be£ gräfttcfyenjpau*
fes> von ?u»fen. 3ene erretten tf>r alemanntfd)e$ ©evräge rem/
roährenb btefe ein mef)r fcfjtoä&tfdjeö annahmen; nod) f)ettte nennt ber
jpauenjteincr ba£ Sanb jenfet'tö ber @d)füd)t „im Schwaben".

Seit jjattptfäcfjltdjftctt Unterfrf)ieb aber erzeugte bte SSerfaffung.
2>te @tüf)ftnger behielten jrvar ba3 uralte fret'e 2anbgertd)t, ihre $retf)et't&*
unb 3ted)t3verhältnifFe aber verloren ftd) immer mef)r tn ben 9Jiad)tbefts
ihrer £errfd)aft, bereu ti)ranntfd)er Srnrf enbltd) gerabe I)ter ben 2lu3brncf)
be6 23auernfneges> hervorrief! 3m ^auenftct'ntfdjen bagegen bt'fbete ftd)
eine SSnnbefverfaffnng ober Qftmtng ber verfdjtebenen Xi)aU unb 33ergge*
metnben, roeld)e bt'efee» fTet'ne SSofE ju einer ber merfttnirbigften @rfcfyep*
nungen tu @übbentfd)lanb gemacht bat, rote tm Horben eine ctfmltdje
SSerfaffmtg ben Keinen <&tamm ber Xu'tmarfen.

2>a3 hauenftetnifdje SSMbvolf lebte tu verfd)t'ebenen 2£erhältnifFen ber
Freiheit unb ^origfett. £)er eine Xtjdi jutfete an ben etnhetmtfcben Slbel
ober an bte (Stifter ©anft SBfaften unb ©äcltngen. daneben modjten ftcf>
nod) manche $retf)öfe auö ber alten 3«t ermatten ^aben, roäf)renb etne
!9ienge leibeigener ?ente bnrd) ba^ Sanb jer^reut roaren. Sie ^aupt^
maffe t'nbefj blieben immer jene Biu^bauern, *>on bereu urfpritngft'd)er
gret^ett, neben bem langbefyaupteten ^ifdjer? unb 3agbred)t, eben if)re S3nn?
be^üerfaffung ber fyredjenbfre ift. ©te ^atte, rote bt'e fd)roet'jert'fd)e,
r^ren Urfpruug in ben gefahrvollen gütcn be^ £f)ronftreite3 jrot'fd)en
 
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