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Verein für Badische Ortsbeschreibung [Hrsg.]
Badenia oder das badische Land und Volk: eine Zeitschr. zur Verbreitung d. histor., topograph. u. statist. Kenntniß d. Großherzogthums ; eine Zeitschrift des Vereines für Badische Ortsbeschreibung — 1.1839

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Kurze Geschichte der Landschaft Breisgau
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https://doi.org/10.11588/diglit.20629#0117
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Sffö bte Iffetnäitne« bte ffittltytti Ebenen bee $rct$gatte$ erobert
Rattert, Petiten fte bte angebauten ©egenben, naef) ter alten ©ttte beut*
fcfjer Eroberer, buref) bae £oo§ unteret'nanber. Seber freie 9Jcann erlieft
feinen £of, wo er ftcf) tfteberfilf, um jqt fn'ebftd) bem ^eferbau unb
ber Sagb ju leben f4). 3m ©erlaufe ber Seit aber »eränberten ftcf) btefe
einfachen SSerbaftniffe mefyr unb mef)r, ei enrfhmbett aui tfjiten immer
mannigfaltigere unb ungleichartigere, Sieben beu mfpriutgttcfjenÄnecfjten,
was» bte unterjochten frühem 23ewof)iter unb bte Ärtegegefangenen waren,
btfbefe jtcfj unter ben afemamttföjen %amiüen \dbft ettt @fanb »on ?eib*
eigenen f)eran, unb über bte gewöhnlichen ©runbbeftjer ober Bürger
erhoben ftcf) bafb einige üÄ ei eueren, »Ott bereu wachfenber Uebermacf)t
eine »terte Äfaffc bte notf)Wenbtge $otge war, bte iSfäfie ber 3tn^
baueru ober ftinterfaffen, wefcfje f»ätf)er beinahe alte mittelmäßigen
S5ürger »erfchtaug, unb fo bie öauptmaffe be$ Golfes btfbete.

2>te merfwürbtgile SSeränberung aber gefcf)af) buret) baß G>l)rtfiett*
tl)um, beffen erfie ©»uren man im SSreiögau früher aß trgenbwo
fonjt am £)berrf)eine entbeeft. 2ßte in alten Steifen bee rheintfehen $or*
täubet war baffefbe auef) f)ter gewtfS fcf)Ott buref) bte Börner, Wefdf)e »tele
cfjrtftftcfjen SSefenuer unter ftcf) Ratten, bin unb wieber »erbrettet worben,
unb pjfcutgte ftcf) nun fort, bte ee in gofge bee ^ufcfjfufjeö ber Sffeman*
nett an bie fränftfcf)e SD?onarcf)ie bae 2fnfef)en ber allgemeinen Sattlet
reftgion erhielt, traurig freilief) mußte fein Buftaub bamale noch fei)U,
ba unfere afemanntfcfjen SSoröater fange 3ett tfjre aften ©öfter nicht »er*

(4) £>te» i|l offenbar bie äfteffe 2lrt, rote ftcf) unfere 9Poröäter im 23 r ei 3 et au
angeftebeft fyaben, unb äugfetcf) ber @runb »on ber 53efd)affen()eit ber meiften
breiSgauifd)en ÖrtSbenennungen. Denn e$ befreien biefefben geiüöljnfid) auä
bem tarnen beS erften Sefigerö, au$ ber ©t)lbe ing, welche ba3 @e-
fcf;Iecf)r, bte 9?acf)fommenfcf)aft beffefben bezeichnet, unb au$ bem 2Borte £>of,
nne 23ef finghofen, baä |ei|t ber £)cf, bte Sewing ber 23eflinger
ober ^acfjfommen beö 23effo. 3m Verlaufe ber 3«it aber fcfjniDfgen bie
fejten @t)tben in eine sufammen unb ber 9!ame befam bte heutige ©eftaft;
anfratt «Bellinghoya» fcf)rieb man .Bellmcon», bann «BdHcken» unb enb-
ftcf) «Bollingen.» @o fmb nun fofgenbe Örtgnamen, mefc£)e man noch aui
ttrfunben fennet, in ifyre gegenwärtige gorm »erwanbeft Horben: Laidol-
fingliova (Setbtgfyofen, auggegangen), WalicingWa (2ßeicf)enf)ofen, ebenfo),

Bodinghoya (Böttingen), Tuetelingtoya (Süütugen), Gresinghoya (©reifen),
Witelinghoya (5ötttltngen), Ronianinghoya (Wümmingen), Tohtaringhoya

(tf)umrtngen), Epalinghoya ((5f(tngen), Ruedelinghoya (^ieb(tngen), Gue-
tinghoya (©üttngen), Ilertinghova (Hertingen), Otelinglioya (Oet(tngen),
Altelinglioya (Illingen), Brizingliova (Srigingen), Husinglioya (^üüitgen),
Totinghoya (Ictingen), Oningliova (Oef;ifoöen), Zizingiova (3iäingen).

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