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Verein für Badische Ortsbeschreibung [Hrsg.]
Badenia oder das badische Land und Volk: eine Zeitschr. zur Verbreitung d. histor., topograph. u. statist. Kenntniß d. Großherzogthums ; eine Zeitschrift des Vereines für Badische Ortsbeschreibung — 3.1844

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Sankt Georgen aus dem Schwarzwalde
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https://doi.org/10.11588/diglit.22585#0226
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211

geerbt waren, dafür ab. Nach diesen Verhandlungen bestimmte man
die Zeit der feierlichen Stiftung auf den vierten Januar des Jahres
tausend dreiundachtzig."
„Au demselben Tage erschienen Hezilo und Hesso mit ihren
Verwandten, Lehen- und Dienstmännern zu Eratskirch vor dem
Grafen der Landschaft, Mangold von Alshausen. Zuerst übergab
Herr Hezilo in die Hand desselben das Dorf Wald mit allen Zube-
hören, damit er solches dem heiligen Stuhle zu Nom überantworte,
unter dessen Schutz und Schirm das neue Kloster am gesichertsten
emporblühen würde. Alsdann trat er seinem Sohne die genannten
Dörfer in Tauschsweise ab, und verpflichtete ihn auf's Feierlichste, die
Stiftung des Gotteshauses zu Wald allezeit unangefochten aufrecht
zu erhalten, widrigenfalls der heilige Stuhl das Recht haben solle,
jene eingetauschten Orte an sich zu ziehen. Nach diesem übergab Herr
Hesso beinahe all' sein Besitzthum an das neue Kloster. Und endlich
machte auch der Ritter Konrad von seinem Erbgute eine Schenkung
an dasselbe."
„Einige Tage hierauf versammelten sich die drei Stifter mit Graf
Mangold und den Zeugen der vorigen Verhandlung in der Kirche
zu Wald, wo sofort die Uebergabe der Stiftungsgüter an den heiligen
Georg, zur Errichtung eines Gotteshauses vom Orden des heiligen
Benedikt, unter dein Schirme des heiligen Stuhles, in feierlicher Ord-
nung vor sich ging."
„Es war nunmehr daran, das Kloster einzurichten und mit
Mönchen zu bevölkern. Man wandte sich also an Abt Wilhelm zu
Hirschaü, welcher in ganz Alemannien für den ersten Stern am Himmel
klösterlicher Tugend "galt. Nach vielen Bitten Herrn Hezilo's und
Hesso's erschien derselbe zu Wald, fand aber den Ort nicht geeignet
für das mönchische Leben, und bedeutete den beiden Stiftern, daß er
dem Begehren, ihr Gotteshaus einzurichten, keinesfalls willfahren
könne, wenn solches nicht in eine tauglichere Gegend verlegt würde.
Da sie aber auf diese Verlegung ohne besondere Erlaubnis des Papstes
nicht eingehen zu dürfen glaubten, so schickte der Abt einen seiner
Mönche nach Rom, um dieselbe zu erwirken. Sie erfolgte auch also-
bald, und Wilhelm ersähe sich nun unter den verschiedenen Besitzungen
Herrn Hezilo's die höchste uud rauheste Gegend zur Stelle des neuen
Gotteshauses -— eine Gegend des großen Baargaues, in der Graf-
schaft Äsen, ohnweit der Quellen der Brigach, welche mit ihrer
Schwester Breg die Donau bildet, auf dem Hauptrücken des schwarz-
*
 
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