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Verein für Badische Ortsbeschreibung [Hrsg.]
Badenia oder das badische Land und Volk: eine Zeitschr. zur Verbreitung d. histor., topograph. u. statist. Kenntniß d. Großherzogthums ; eine Zeitschrift des Vereines für Badische Ortsbeschreibung — 1.1859

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Bader, Joseph: Die Kommunisten von Amoltern: ein sozial-historisches Genrebild
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https://doi.org/10.11588/diglit.42306#0287
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Die Kommunisten von Amoltern
Ein sozial-historisches Genrebild.

Amoltern? wiederholt mancher Leser fragend und besinnt
sich, wo der Ort dieses so fremdartig klingenden Namens- wohl
ligen möge. Der freiburgifche Kapuziner-Pater Romuald hätte
es ihm sagen können; denn Niemand aus der breisgauischen
Hauptstadt kannte denselben besser, als dieser fromme Diener des
Herrn. Er lebte mit dem dortigen Pfarrer seit langem in ver-
trautester Freundschaft und besuchte ihn, so ost es angieng.
Pfarrer Ganter hatte es in der theologischen Wissenschaft
nicht Weiler als zum Kandidaten gebracht, genoß aber den Rus
eines „eifrigen Seelsorgers" und erfreute sich eines gründlichen
Vertrauens und Ansehens im Volke, obgleich er nicht weit her,
d. h. nur von Küchlinsbergen, gebürtig war. Denn dieses
Pfarrdors ligt kein volles Halbstündlein von Amoltern '), am
nordwestlichen Abhange des Kaiserstuhles, zwischen der Stadt
Endingen und dem Rheinstromc.
Seit 1766 versah Ganter die Seelsorge der Amolterer?),
ein nicht gerade leichtes und angenehmes Amt, daher's ihm allzeit
1) Amoltern (urkundlich ^molterun, ^moltirn), der alte Rebenort,
war ein österreichisches Lehen der Familie von Wittenbach, und gehört jetzt
zum Amte Kenzingen und zählt gegen 400 katholische Einwohner.
2) k?ranc. Xav. Kanter, XieclrlinsperA. tk. mor. et 8. ean. eancl.
nut. 16. Octokr. 1730, parocb. 13 arm. in Amoltern. 0 ata In», per-
sonal-. clioces. Konst, ari ann. 1779.
 
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