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Verein für Badische Ortsbeschreibung [Hrsg.]
Badenia oder das badische Land und Volk: eine Zeitschr. zur Verbreitung d. histor., topograph. u. statist. Kenntniß d. Großherzogthums ; eine Zeitschrift des Vereines für Badische Ortsbeschreibung — 1.1859

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Bader, Joseph: Historisch-Topographisch-Statistisches über das Amt Brettheim
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https://doi.org/10.11588/diglit.42306#0301
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285

salzhaltiges Erdreich huch und wirklich bestand nicht allein
srüher eine Saline ch bei Bretten (wahrscheinlich in der Nähe
des Salzhofes), sondern noch heutzutage heißt eine Höhe daselbst
die „Salzlecke", welche Bezeichnung auch anderwärts vorkommt,
wo Salz gewonnen wurde, z. B. bei Sulzberg (mons 8ni-
8u§iiu8) im oberen Breisgau.
Wer nun waren die ersten Herren von Brettheim und
seiner Umgegend? Die Beantwortung dieser Frage führt uns zü
dem uralten Geschlechte der Grafen von Kalw zurück, welche
das rheinfränkische Gränzland gegen Alemannien vom Kocher bis
an den Rhein verwalteten. Dasselbe bestand zunächst im Mur-
rach-, Wirm-, Uf- und Pfinzgau, sodann in dem anstoßenden
Enz- und Kraichgau, wo nach der Erblichwerdung der Grafen-
ämter die verschiedenen Dynastien von Laufen, Vaihingen, Löwen-
stein und Eb erst ein entstanden, welches lauter Aeste des kal-
wischen Geschlechtsstammes waren.
Zu Brettheim aber hatte der jeweilige Graf des Kraichgaues
seinen gewöhnlichen Sitz, daher man diese Gegend die „Grafschaft
Brettheim" nannte -'). Ein solcher Sitz war immer auch die
Gerichts- und Mü n zstätte des betreffenden Gaugcbietes und
befand sich gewöhnlich an einem Orte, wo schon die Römer eine
Hauptniederlassung gehabt.
Knüpfte sich der Grafensitz zu Brettheim vielleicht an den
alten stattlichen Thurm daselbst? Eine monstu Lreteükü-
men8i8 ist jedenfalls schon seit dem Beginne des 12ten Jahr-
hunderts bekannt, und eben so alt sind die Nachrichten von der
Brettheimer Pfarrkirch e nck 8s»6tum Uaui-ontinm oy, während
die Höfe oder Weiler Geldshausen, Weißhofen und Salz-
hofen nur Kapellen besaßen.
Ergibt sich nun, daß 1122 die Familie von Laufen im
Besitze der Grafschaft Brettheim war und dort Allodialgüter besaß,

Widder, Beschreib, der Kurpfalz (Franks, u. Leipzig 1786) II, 193.
5) In episcopntn spirensi, sagt eine Urkunde von 1122, in pnZo Ornicd-
ßovve, in comit atu kreUekeim.
6) Gehres, Bretten's Chronik, S. 5.
 
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