DOI Heft:
Herzog Liutolf von Schwaben. Nach den Quellen
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.22622#0191
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und hier werden sie wohl ihre Kostbarkeiten verwahrt haben.
Denn Breisach galt von den Nömern her als die berühmteste,
stärkste Veste weit und breit.
Die Herzogswürde war also wieder zu der Höhe ge-
wachsen, welche das alte Volksherzogtum eingenommen. . Hein-
rich I hatte aus Politik das gutheißen müßen, wenn nur das
neue Stammeshaupt durch annehmbaren Vertrag sich fügte. Aber
sein Sohn OttoI sah die Sache anders an; denn ihm galten die
Herzoge nur als Reichsbeamtete, welche der König zu bestellen
habe. Sobald die Anfänge dieser Politik sich zeigten, erhob sich
überall bewaffneter Protest. Doch Otto war ebenso klug als stark,
er drang durch und erhob neben den Herzogen die Pfalzgrafen
als deren Controleure und Stellvertreter des Königs.
Gerade nun in die Entwicklungszeit dieses Systems fällt
Liutolfs Thatengeschichte. Ein guter Theil ihrer höchsten Wogen
wurde durch das Widerstreben des Stammesintereffes gegen die
kaiferliche Centralisierung aufgestaut.
Gleich zu Anfang der Regierung Otto's, sobäld die furcht-
erweckende Herrschernatur des kaum 24jährigen Sachsenjünglings
zu Tage trat, brach die Stammeseifersucht zwifchen Franken
und Sachsen in wildes Waffengelärme aus. Eberhard, der
fränkische Herzog, griff zur Selbsthilfe wider den König. Dieser
dagegen statuirte ein surchtbares Exemyel an dem Landfriedens-
brecher. Mit denselben Händen, welche einst dem königlichen
Vater die „Frankenkrone" zugebracht, mußte der stolze Herzog
einen Hund zur Magdeburger Pfalz des jungen Königs tragen.
Es war ein absichtlicher, ein tödtlicher Schimpf.
Auch in Baiern griff Otto entschieden durch. Den wider-
strebenden Herzog setzte er ab, und verlieh seine Stelle an desfen
Oheim. Aber als Psalzgrafen und Controleur ihm zur Seite
stellte er, die Familie spaltend, deffcn Bruder, den Arnulf.
Das rasche Vorgehen des Königs rief furchtbare Stürme
wider ihn wach?). Der tieferbitterte Franlenherzog schlug los.
7) Quelten: WiäuiLiväus, Ooutiu. UeAiuonis, ^Ioäosräu8, 6or-
Uaräi vitu 8. ltäulriei, kuotZeri vitu Lrunoui8, Hiiotmsru^, 6iutpruuäu8,
Bahenia.U. 12
und hier werden sie wohl ihre Kostbarkeiten verwahrt haben.
Denn Breisach galt von den Nömern her als die berühmteste,
stärkste Veste weit und breit.
Die Herzogswürde war also wieder zu der Höhe ge-
wachsen, welche das alte Volksherzogtum eingenommen. . Hein-
rich I hatte aus Politik das gutheißen müßen, wenn nur das
neue Stammeshaupt durch annehmbaren Vertrag sich fügte. Aber
sein Sohn OttoI sah die Sache anders an; denn ihm galten die
Herzoge nur als Reichsbeamtete, welche der König zu bestellen
habe. Sobald die Anfänge dieser Politik sich zeigten, erhob sich
überall bewaffneter Protest. Doch Otto war ebenso klug als stark,
er drang durch und erhob neben den Herzogen die Pfalzgrafen
als deren Controleure und Stellvertreter des Königs.
Gerade nun in die Entwicklungszeit dieses Systems fällt
Liutolfs Thatengeschichte. Ein guter Theil ihrer höchsten Wogen
wurde durch das Widerstreben des Stammesintereffes gegen die
kaiferliche Centralisierung aufgestaut.
Gleich zu Anfang der Regierung Otto's, sobäld die furcht-
erweckende Herrschernatur des kaum 24jährigen Sachsenjünglings
zu Tage trat, brach die Stammeseifersucht zwifchen Franken
und Sachsen in wildes Waffengelärme aus. Eberhard, der
fränkische Herzog, griff zur Selbsthilfe wider den König. Dieser
dagegen statuirte ein surchtbares Exemyel an dem Landfriedens-
brecher. Mit denselben Händen, welche einst dem königlichen
Vater die „Frankenkrone" zugebracht, mußte der stolze Herzog
einen Hund zur Magdeburger Pfalz des jungen Königs tragen.
Es war ein absichtlicher, ein tödtlicher Schimpf.
Auch in Baiern griff Otto entschieden durch. Den wider-
strebenden Herzog setzte er ab, und verlieh seine Stelle an desfen
Oheim. Aber als Psalzgrafen und Controleur ihm zur Seite
stellte er, die Familie spaltend, deffcn Bruder, den Arnulf.
Das rasche Vorgehen des Königs rief furchtbare Stürme
wider ihn wach?). Der tieferbitterte Franlenherzog schlug los.
7) Quelten: WiäuiLiväus, Ooutiu. UeAiuonis, ^Ioäosräu8, 6or-
Uaräi vitu 8. ltäulriei, kuotZeri vitu Lrunoui8, Hiiotmsru^, 6iutpruuäu8,
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