DOI Heft:
Eine Schwarzwald=Wanderung, 1858
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.22622#0365
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hin zu führen. Dort angclangt, überzeugte er sich von der
trostloscn Lage der zerstreuten Bewohner; sein Plan reiste zum
festen Entschlusse — das Todtmoos sollte durch ihn eine Kirche
und einen Priester erhalten.
Nachdem der Mann Gottes seine Pfarre einem Verseher
übergeben, eilte er mit etlichen Knechten wieder in's Todt-
moos, ließ am Zllsammenflusse des Todtenbaches und der
Werrach das Tannengehölze fällen, das Gesträuche ausreuten
und eine Hütte errichten., Da diese Stelle aber so tief gele-
gen war, daß man daselbst „von wegen der Weite und Größe
des Schattens den Aufgang der Sonne nicht zu erkennen
vermochte", so erstieg Herr Dietrich den „schönen Bühl",
sidelte sich neben einer Lochtanne an, und „baute cin hölzer-
nes Kirchlein in der Ehre der heiligen Jungfrau, welcher
er an derselben Stätte sofort diente gar manchen Tag."
Um nun aber das neue Kirchlein auch zu bewidmen, da-
mit es mit einem Priester erhalten werden könne, bcgab sich
unser Herr Pfarrer nach Hauenstein zu seinem Gönner, dem
Grasen von Habsburg, und legte ihm die Sache mit der
Bitte an's Herz, „daß er zu seinem und seiuer Voraltern ewi-
gen Seelenheile der Todtmooser Kirche mildiglichst etwas
Gut vcrmache, wovon ein Priester daselbst sich nähren möge."
Diese Bitte nahm Rudolf gnädig auf und willsahrte ihr
mit fürstlicher Freigebigkeit.
Denn cr schenkte der Kirchc nicht allein das Ge-Hälde
senseits der Werrach zur Gewinnung von Reuteseld, und deu
Honigzehnten von des Hagenbachs Hof zu Gersbach, sondern
bestätigte diese Gottesgabe auch durch Bries und Sigel Sol-
ches geschah 1255, und 1268 war der Bischos von Konstanz
schon veranlaßt, „die Kapelle auf dem Schönenbühl" aus Stein
neu zu erbauen und zur Pfarrkirche für die Waldleute im
Todtmoose zu erheben.
51) Alles nach der Oben angeführten Pergamentschrift nnd nach
dem liber oriAinnm des Abtes Caspar, S. 200. Die ursprüngliche
Quelle dieser Nachrichten war wohl der llber eoostrnetiouis des sanctblas.
Un g en annten.
hin zu führen. Dort angclangt, überzeugte er sich von der
trostloscn Lage der zerstreuten Bewohner; sein Plan reiste zum
festen Entschlusse — das Todtmoos sollte durch ihn eine Kirche
und einen Priester erhalten.
Nachdem der Mann Gottes seine Pfarre einem Verseher
übergeben, eilte er mit etlichen Knechten wieder in's Todt-
moos, ließ am Zllsammenflusse des Todtenbaches und der
Werrach das Tannengehölze fällen, das Gesträuche ausreuten
und eine Hütte errichten., Da diese Stelle aber so tief gele-
gen war, daß man daselbst „von wegen der Weite und Größe
des Schattens den Aufgang der Sonne nicht zu erkennen
vermochte", so erstieg Herr Dietrich den „schönen Bühl",
sidelte sich neben einer Lochtanne an, und „baute cin hölzer-
nes Kirchlein in der Ehre der heiligen Jungfrau, welcher
er an derselben Stätte sofort diente gar manchen Tag."
Um nun aber das neue Kirchlein auch zu bewidmen, da-
mit es mit einem Priester erhalten werden könne, bcgab sich
unser Herr Pfarrer nach Hauenstein zu seinem Gönner, dem
Grasen von Habsburg, und legte ihm die Sache mit der
Bitte an's Herz, „daß er zu seinem und seiuer Voraltern ewi-
gen Seelenheile der Todtmooser Kirche mildiglichst etwas
Gut vcrmache, wovon ein Priester daselbst sich nähren möge."
Diese Bitte nahm Rudolf gnädig auf und willsahrte ihr
mit fürstlicher Freigebigkeit.
Denn cr schenkte der Kirchc nicht allein das Ge-Hälde
senseits der Werrach zur Gewinnung von Reuteseld, und deu
Honigzehnten von des Hagenbachs Hof zu Gersbach, sondern
bestätigte diese Gottesgabe auch durch Bries und Sigel Sol-
ches geschah 1255, und 1268 war der Bischos von Konstanz
schon veranlaßt, „die Kapelle auf dem Schönenbühl" aus Stein
neu zu erbauen und zur Pfarrkirche für die Waldleute im
Todtmoose zu erheben.
51) Alles nach der Oben angeführten Pergamentschrift nnd nach
dem liber oriAinnm des Abtes Caspar, S. 200. Die ursprüngliche
Quelle dieser Nachrichten war wohl der llber eoostrnetiouis des sanctblas.
Un g en annten.