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Verein für Badische Ortsbeschreibung [Editor]
Badenia oder das badische Land und Volk: eine Zeitschr. zur Verbreitung d. histor., topograph. u. statist. Kenntniß d. Großherzogthums ; eine Zeitschrift des Vereines für Badische Ortsbeschreibung — 2.1860-1862

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Waldkirch im Elzthale. Eine culturhistorische Skizze
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https://doi.org/10.11588/diglit.22622#0609
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kehrten sich jedoch wenig an diesen todten Buchstaben, und be-
trachteten ihre Vogteirechte und vogteilichen Besitzungen als ein
althergekommenes Familien-Erbe, welches ihnen Niemand
bestrciten dürfe.

Auf diese Weise befestigte und erweiterte sich im Elzthale
die Stammherrschaft Schwarzenberg immer mehr. Neben
derselben aber erwarben die Freiherren mit der Zeit nicht allein
in der ganzen Umgegend, sondern auch auswärts noch man-
chen schönen Besitz, wie im Zürichgau durch die Hand der Erb-
tochter des einen Zweiges der Edelfamilie von Schnabel-
burg ") dessen Güter, und im Elsaße die Orte Hadstatt und
Vögtlinshofen "). Das Meiste hievon besaßen die Schwarzen-
bcrger als Eigengut, nachdem jedoch das Haus Oesterreich
im Breisgau allgewaltig geworden, trugen sie ihm, ähnlich an-
deren dortigen Großen, solches zu Lehen auf").

Jnzwischen war neben dem alten S. Magarethenstifte
allmählig ein Flecken entstanden, welcher in der zweiten Hälfte
des 13ten Jahrhunderts bereits urkundlich als Stadt auftritt,
mit einem Sigel, dessen Wappenbild eine Kirche auf sechs Hü-
geln zwischen einem Linden- und einem Eichenzweige dargestellt.
Das bedeutet wohl, daß Waldkirch auf schwarzenbergischem
Boden lag und höriger Ort der Freiherren war

16) Was aus den Regesteu Maier's von Kuonau über dic Abtei
Cappel Num. 9i, 99, 96, 114, 135, 143, 158, 168, 170, 186, 198, 209
(vou 1267 bis 1356) u. s. w. hervorgeht. Mohr, Regeste der schweiz.
Archive I, 10.

17) Schöpflin, H48ut. iI1u8tr. II, 70. Reiuhard, Geschichte des
Hauses Hohengcroldseck I, 46 und II, 44.

18) Hiedurch wurdcn Waldkirch uud Kastelberg eiu österreichischcs
Leheu voni Stiste und eiu schwarzeubergisches Afterleheu.

t9) Jch finde dieses Stadtsigel an einer Urkunde von 1299 und an
einer zweiteu von 1390. Das schwarzenbergische Geschle ch ts w ap pen be-
stund aus sechs kegelartig über einander gestellten schwarzen Bergen im
silberuen Felde, was eiu Fingerzeig nach der Herkunft des Geschlechtes aus
Rhätien sein könute; denn schwarz-weiß war die rhätische Stamniesfarbe,
und demuach inöchte es scheiueu, als seien die Ahneu des Kourad von Schwar-
zenberg mit den Bürghartingern aus jcnem Lande nach Alemaunicn ge-
 
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