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Die Elzbach trieb im Jahre 1774 folgende Werke: Die
Säg- uad Oelmühle im sogeuamrteu Beisatze, die Papiermühle,
die Kunsträder der kurfürstlicheu Saliue, eiue Lohmühle, die
beideu Cameral-Mühlen „Ober- uud Uuter-Bachmühle", eiue
Schueid- uud Oelmühle. Aus deul Schmelz- und Alichel-
rod-Bruuueu sammelt sich eiie Bächleiu, welches sich iu die
Elzbach ergießt, dasselbe trieb die beideu Cameralmühleu „die
Schimmels- und Käsmühle."
Bis iu die Mitte des 18teu Jahrhuuderts beherbergte Mo s-
bach eiue Garuisou, deren Kaserne sich au die iunere Stadt-
mauer anlehute; sie befand sich bei dem jetzigeu „deutscheu Hofe."
Noch 1760 mohuten iu derselbeu Jirvalideu; aberschou1770
murde sie zu einer Fapeuce-Fabrik nmgemandelt. Jezt ist eiue
Neihe vou Privathüuseru daraus eutstaudeu, au deren oberstem
Ende die Kleinkinderschule sich besindet.
Someit von deu Mosbachm' Gemerbeu uuseres Zeitraumes.
Was nuu die städtische Verwaltung uud Rechtspflege be-
trifft, so mar die Einrichtuug derselbeu, welche im Jahre 1435
der Pfalzgraf Otto getroffeu, mit dem Verlaufe der Zeit auch
mieder abgeäudert mordeu* und mühreud des 18teu Jahrhuuderts
besluud die Mosbacher Stadtobrigkeit aus eiuem Stadtschuld-
heißeu, sechs Nathsherren, eiuem Stadtschreiber uud
eiuem Nathsdieuer; dauebeu gab es eine Fünsercommis-
siou, melche deu Schatzuugsrath bildete.
Der Stadtrath übte nur die bürgerliche uud uiedere Ge-
rechtigkeitspflege, die eigentlichen Crimiualsacheu gehörteu vor
das „Ceutgericht." Als kurfürstliche Beaiütete aber mohuten iu
Alosbach der Oberamts-Schuldheiß mit seinem Beisizer
uud Schreiber, ein Zollbereiter zur Ueberwachung des Zoll-
weseus, eiu Obereinnehmer zur Erhebuug uud Verrechnung
der herrschaftlicheu Steuer uud Schatzuug, eiu St i ft s sch aff-
ner nebst einem Collector zur Sammluug der Kircheiigefälle.
Beim kurfürstlichen Salzmerke mareu besoudere Stelleu deu
Oberamts- uud städtischeu Vorgesetzteu übertrageu
61) Dlelhelm, Antlqu. des Neckarstr. S. 134, Wlüder, S. 76.
Die Elzbach trieb im Jahre 1774 folgende Werke: Die
Säg- uad Oelmühle im sogeuamrteu Beisatze, die Papiermühle,
die Kunsträder der kurfürstlicheu Saliue, eiue Lohmühle, die
beideu Cameral-Mühlen „Ober- uud Uuter-Bachmühle", eiue
Schueid- uud Oelmühle. Aus deul Schmelz- und Alichel-
rod-Bruuueu sammelt sich eiie Bächleiu, welches sich iu die
Elzbach ergießt, dasselbe trieb die beideu Cameralmühleu „die
Schimmels- und Käsmühle."
Bis iu die Mitte des 18teu Jahrhuuderts beherbergte Mo s-
bach eiue Garuisou, deren Kaserne sich au die iunere Stadt-
mauer anlehute; sie befand sich bei dem jetzigeu „deutscheu Hofe."
Noch 1760 mohuten iu derselbeu Jirvalideu; aberschou1770
murde sie zu einer Fapeuce-Fabrik nmgemandelt. Jezt ist eiue
Neihe vou Privathüuseru daraus eutstaudeu, au deren oberstem
Ende die Kleinkinderschule sich besindet.
Someit von deu Mosbachm' Gemerbeu uuseres Zeitraumes.
Was nuu die städtische Verwaltung uud Rechtspflege be-
trifft, so mar die Einrichtuug derselbeu, welche im Jahre 1435
der Pfalzgraf Otto getroffeu, mit dem Verlaufe der Zeit auch
mieder abgeäudert mordeu* und mühreud des 18teu Jahrhuuderts
besluud die Mosbacher Stadtobrigkeit aus eiuem Stadtschuld-
heißeu, sechs Nathsherren, eiuem Stadtschreiber uud
eiuem Nathsdieuer; dauebeu gab es eine Fünsercommis-
siou, melche deu Schatzuugsrath bildete.
Der Stadtrath übte nur die bürgerliche uud uiedere Ge-
rechtigkeitspflege, die eigentlichen Crimiualsacheu gehörteu vor
das „Ceutgericht." Als kurfürstliche Beaiütete aber mohuten iu
Alosbach der Oberamts-Schuldheiß mit seinem Beisizer
uud Schreiber, ein Zollbereiter zur Ueberwachung des Zoll-
weseus, eiu Obereinnehmer zur Erhebuug uud Verrechnung
der herrschaftlicheu Steuer uud Schatzuug, eiu St i ft s sch aff-
ner nebst einem Collector zur Sammluug der Kircheiigefälle.
Beim kurfürstlichen Salzmerke mareu besoudere Stelleu deu
Oberamts- uud städtischeu Vorgesetzteu übertrageu
61) Dlelhelm, Antlqu. des Neckarstr. S. 134, Wlüder, S. 76.