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Bader, Joseph
Geschichte der Stadt Freiburg im Breisgau (Band 2) — 1883

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https://doi.org/10.11588/diglit.12007#0172
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Kernsrage der Priminstanz. Eingreifcn des Eomman-
danten zn Gunsten der Stadt und Streitigkciten zwischcn
ihm nnd der Regierung. Die Quartierfrag e und das
Project eines Barackenbaues. Endlich die Angclegenhcit
der Forti fication von Stadt und Schloß."

Diese kurzen Uberschriftcn bezeichnen schon allcin die
damaligen Zustände von Freiburg. Eine eingehendcre
Schilderung derselben ivnrde aber, menn eine solche dcr
Naum anch gestattete, meine Feder und den Leser crmnden.
Daher mögen hier blos die neue Befestigung dcr Stadt
und die langjährige Streitfrage ivege» der adcligen Prim-
instanz ansführlicher behandelt sein.

Da Freiburg „an Mauern und Thürmen übcr dic
Maßen ruiniert" ivar, so mußte eine neue Befestigung
der Stadt und Burghalde zur Frage kommen. Dcr Nc-
gierungsplan, beide in einen starken Garnisons- und
Wasfenplatz umzuwandeln, veranlaßte die Stadtregenten,
den Nachweis zu liesern, daß die Kosten dafür vom Lan-
desherrn und von den Ständen zu. bestreiten seien.

Hieraus erwuchsen weitläufige Verwickelungen, indcm
die Stadt an dem Befestigungsplane, wclchcn der Jngcnieur
Gump im Jahre 1667 vorgelegt, gar Manches anszusetzen
hatte. Es handelte sich zunächst um den Steinbruch
am Josephsberglein nnd um die Burghalde, welche die
Negierung für die Fortisication beanspruchtc.

Der Magistrat meiute, der Steinbruch sei „cin christ-
lich Gut des Münsters" und die Burghalde nach dcm
Vertrage von 1368 „ein Eigeuthum dcr Stadt". Zum
Zeichen seines guten Willens wolle er indesscn das und
jenes übernehmen. Und hiermit begann sofort ein füns
Monate langes Markten, wobei das crrcgbare, wcttcr-
wendische Naturell des Commaudantcn von Schüz mit
der zaudernden Zähigkeit des Stadtrathes hnufig in Con-
flict gerieth.
 
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