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Badische Fundberichte: amtl. Nachrichtenbl. für die ur- u. frühgeschichtl. Forschung Badens — 22.1962

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Fingerlin, Gerhard: Das alamannische Gräberfeld von Binningen im Hegau, Ldkrs. Konstanz
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https://doi.org/10.11588/diglit.43789#0120
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Gerhard Fingerlin

Grab 13: Frau, schlecht erhalten, neuzeitliche Störungen möglich.
Umriß nicht erkennbar; T. 0,30 m.
Gestreckte Rückenlage, Schädel zerdrückt, linker Arm, Rippen, Teile der Wirbelsäule und des
rechten Beines fehlen, die übrigen Knochen in schlechtem Zustand.
Beigaben:
In Halsgegend:
1. Kette (Sn 60/18: 13) aus sieben Glas- und zwei Bernsteinperlen.
Transluzid: eine Ringperle, grün;
Opak, unverziert: zwei Ringperlen, rot;
zwei Ringperlen, braun;
zwei Ringperlen, gelb.
Reste einer zweiten Kette fanden sich in Taillengegend, etwas oberhalb des Beckens (vgl. Grab 7,
Nr. 3 und Grab 12, Nr. 2):
2. Vier Glasperlen (Sn 60/20: 13). opak:
eine große, flache Ringperle, blau, mit gelber Fadenauflage (Wellenband);
zwei Mosaikperlen mit blau-gelber Mittelzone und roten Randstreifen;
eine Mosaikperle mit blau-roter Mittelzone und roten Randstreifen.
Auf der rechten Brustseite, etwa in Gegend der untersten Rippen:
3. Silbervergoldete S-Fibel (Sn 60/19: 13) mit einfachem Kerbschnitt. Von den plangeschlif-
fenen Almandinen in den Augen der beiden Vogelköpfe ist nur einer erhalten. Auf der grün
patinierten Rückseite Reste des angelöteten Nadelhalters aus Silber und ein Bruchstück der
eisernen Nadel; L. 2,4 cm, Br. 2,0 cm (Taf. 40, 6).
Auf der linken Beckenschaufel:
4. Ovale Eisenschnalle (Sn 60/21: 13), Dorn abgebrochen; L. 3,1 cm, Br. 4,8 cm (Taf. 35, 13).
Grab 14: Erwachsen, Geschlecht unbestimmt, wahrscheinlich durch Ackerbau zerstört.
Umriß nicht erkennbar; T. 0,25 m.
Reste der Schenkelknochen in situ deuten auf gestreckte Rückenlage. Alle übrigen Skeletteile
fehlen.
Beigaben:
Auf dem rechten Oberschenkel, etwa 0,10 m oberhalb des Kniegelenks:
1. Rechteckige Bronzeschnalle (Sn 60/22: 14) mit festem Beschläg, in einem Stück gegossen, mit
schmaler Mittelrippe. Auf der Rückseite drei Heftstege, demnach Riemenstärke mindestens
0,4 cm; L. 6,8 cm, Br. 2,8 cm (Taf. 33, 8).
Grab 15: Erwachsen, Geschlecht unbestimmt, schlecht erhalten, ungestört (?).
Umriß nicht erkennbar; T. 0,30 m.
Bestattung in gestreckter Rückenlage, Unterarme leicht angewinkelt, Wirbelsäule, Rippen und
Beckenknochen sind bis auf geringe Reste vergangen. Schädelfragmente im Westteil.
Beigaben:
Zwischen den Beckenknochen:
1. Kantig-ovale Eisenschnalle (Sn 60/23: 15); L. 3,5 cm, Br. 4,1 cm (Taf. 34,21).
Grab 16: Frau, ziemlich gut erhalten, ungestört.
Umriß nicht erkennbar; T. 0,45 m. Gestreckte Rückenlage, linker Unterarm, Rippen und Fuß-
knochen fehlen.
Beigaben:
Quer auf der Wirbelsäule, etwa in Gegend der untersten Rippen:
1. Bronzenadel (Sn 60/24: 16) mit polyedrischem, punktkreisverziertem Kopf. Der obere Teil
des Schaftes ist fein astragaliert, die nicht gekanteten Teile sind mit Kreuzschraffur gefüllt;
L. 15,5 cm (Taf. 35,2).
 
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