gründete. Trotz großer Anstrengungen gelang es bis heute nicht, eine Sanierung von
Grund auf durchzuführen.
Zum Schloss gehörten im 17./18. Jh. etwa 50 ha selbst bewirtschaftete landwirt-
schaftliche Fläche, ein Schlosspark, die Ziegelhütte oberhalb des Parks an der
Schlosssteige (bis 1899 wurden dort Mauerziegel und Biberschwänze gebrannt,
Kalk bis 1910), eine Mahl- und Sägemühle mit Landwirtschaft leinabwärts vom
Dorf (Wappen von 1671 am Eingang), unterhalb vom Schloss das Amtshaus (Sitz
des Amtsvogts oder Rentamtmanns, zuletzt Rathaus), eine Zehntscheuer, ein Wirts-
und Bräuhaus sowie das Schwesternhäusle. Dieses Ensemble aus dem 18. Jh. wurde
nach der Eingemeindung von Laubach-Leinroden nach Abtsgmünd z.T. „wegsa-
niert“, so auch das alte Amts- bzw. Rathaus.14
3.6 Entdeckung der Eisenerze am Braunenberg
Die Ellwanger Fürstpröpste beobachteten gegen Ende des 16. Jh. mit zunehmen-
dem Interesse die Eisenaktivitäten ihrer Nachbarn. Um 1580 wurden Pläne erörtert,
in Oberkochen ein eigenes Hüttenwerk zur Erzeugung von Roheisen zu erbauen.
Außerdem war man bemüht, das Eisenwerk in Unterkochen am Weißen Kocher zu
erwerben.15
Das Adelsgeschlecht der Woellwarth 47
3.61 Hans Sigmunds Hoffnungen
Da kam 1608 die Nachricht, dass Hans Sig-
mund von Woellwarth bei seinem Dorf Atten-
hofen am Braunenberg das obere Eisenerzflöz
entdeckt hatte. Er war hierüber so erfreut und
hoffnungsvoll, dass er oberhalb des Dorfes ei-
nen Gedenkstein setzen ließ mit der Inschrift:
„Durch Gottes Gnadt hat Hans Sigmund von
Wölwart anno 1608 dis Eisenerz gefunden.
Got geb Gnad H.J.S. Amen.” Der Freiherr, ein
außerordentlich aktiver Mann, dessen Schloss-
und Kirchenbauten in Laubach, Leinroden,
Fachsenfeld und Polsingen von seinem Taten-
drang Zeugnis ablegten, was ebenfalls aufmerk-
sam beobachtet wurde, machte nun dem Fürst-
propst Johann Christoph von Westerstetten den
Oberhalb von Attenhofen entdeckte Hans Sigmund 1608 das
obere Flöz. Er machte sich berechtigte Hoffnungen, im Erzberg-
bau und Hüttenwesen Fuß zu fassen. Doch die mächtige Fürst-
propstei Ellwangen gründete eine eigene Eisenindustrie mit Wer-
ken in Abtsgmünd, Unterkochen und schließlich einem großen
Hüttenwerk in Wasseralfingen unterm Braunenberg.