180 Route 87.
PADUA.
Zu der Wallfahrtskirche Madonna del Monte, auf dem Monte
Berico, vor Porta Lupia, führt ein bedeckter 2000' langer, auf
1800 Pfeilern ruhender Bogengang, am 10. Juni 1848 Gegen-
stand heftiger Kämpfe zwischen den Italienern, welche den Berg
mit seinen Villen befestigt hatten, und den siegreich vorrücken-
den Oesterreichern. Ein Theil dieser Befestigungen ist beibe-
halten worden und von einer kleinen Besatzung belegt. *Aus-
sicht sehr hübsch, Wirthshaus nicht übel.
Bei der Weiterfahrt (Stat. Tavarnelle, Montebello, Lonigo,
S. Bonifazio, Caldiero, S. Martino) erblickt man r. auf einer
Anhöhe die beiden Schlösser der Monteschi, 1. Montebello, nicht
zu verwechseln mit dem gleichnamigen Ort in Piemont, wo am
9. Juni 1800 die bekannte Schlacht vorfiel, welche dem Mar-
schall Lannes den Herzogtitel verschaffte. Prächtige Aussicht
gegen das Gebirge. Das stattliche Schloss gehört dem Grafen
Arrighi. Weiter, 1. von der Bahn, liegt Arcole, berühmt durch
die blutigen Gefechte des 15., 1(3. und 17. Nov. 1796 zwischen
Oesterreichern und Franzosen unter Bonaparte, Massena, Auge-
reau und Lannes. Eine Spitzsäule neben der Brücke war zum
Andenken dieser Schlacht errichtet.
Weiter, bei Villanova, öffnet sich eine hübsche Fernsicht
auf die Tiroler Berge. Die Stadt und das zinnengekrönte Schloss
Soave, einst den Scaliger (S. 185) gehörig, blickt von der Höhe
herab, ein gutes Bild einer mittelalterlich befestigten Stadt ge-
während; dann zeigt sich auf dem folgenden Berg der schlanke
Kirchthurm von S. Vittore. Caldiero hat viel besuchte Mineral-
quellen, schon den Körnern bekannt, im Hintergrund auf der
Höhe Kirche und Dorf Colognola. Bei S. Michele ist wieder
ein Schloss mit Zinnen. Montario, früher Eigenthum der Scaliger.
Auf den Höhen rechts mehrere der festen Thürme, die,wie bei Linz
(S. 40), Verona zu einem der festesten Puncte Oberitaliens machen.
37. Padua, ital. Padöva, lat. Patavium.
Gasthöfe. * Stella d’Oro ganz gut; *Croce d’Oro billig;
*Aquila d’Oro Z. 3, L. 1 Fr.; Ca ne fidel e.
Kaffehaus. *Pedrocchi (PI. 28) in der Nähe der Universität, ein
grosser Bau mit Marmorhallen und Säulen, über Italien hinaus berühmt.
Fiaker, die Fahrt 1 Zw., die Stunde 2 Zw., jede folgende i Zw., bei
den grossen Entfernungen als Zeitersparniss sehr rathsam.
PadUä ist eine der ältesten Städte, deren Ursprung bis zu
dem Trojaner König Antenor, dem Bruder des Priämus zurück-
geführt wrird. Es begab sich 1405 unter den Schutz der Ke-
publik Venedig und blieb bis zur Auflösung des Freistaates bei
demselben. Die vom Kaiser Friedrich II. im Jahre 1238 ge-
stiftete Universität hat Padua während des ganzen Mittelalters
hindurch bis auf unsere Tage hin hochberühmt gemacht. Im
Uebrigen ist es ein stiller Ort mit etwa 55,000 Einw., weitläuf-
PADUA.
Zu der Wallfahrtskirche Madonna del Monte, auf dem Monte
Berico, vor Porta Lupia, führt ein bedeckter 2000' langer, auf
1800 Pfeilern ruhender Bogengang, am 10. Juni 1848 Gegen-
stand heftiger Kämpfe zwischen den Italienern, welche den Berg
mit seinen Villen befestigt hatten, und den siegreich vorrücken-
den Oesterreichern. Ein Theil dieser Befestigungen ist beibe-
halten worden und von einer kleinen Besatzung belegt. *Aus-
sicht sehr hübsch, Wirthshaus nicht übel.
Bei der Weiterfahrt (Stat. Tavarnelle, Montebello, Lonigo,
S. Bonifazio, Caldiero, S. Martino) erblickt man r. auf einer
Anhöhe die beiden Schlösser der Monteschi, 1. Montebello, nicht
zu verwechseln mit dem gleichnamigen Ort in Piemont, wo am
9. Juni 1800 die bekannte Schlacht vorfiel, welche dem Mar-
schall Lannes den Herzogtitel verschaffte. Prächtige Aussicht
gegen das Gebirge. Das stattliche Schloss gehört dem Grafen
Arrighi. Weiter, 1. von der Bahn, liegt Arcole, berühmt durch
die blutigen Gefechte des 15., 1(3. und 17. Nov. 1796 zwischen
Oesterreichern und Franzosen unter Bonaparte, Massena, Auge-
reau und Lannes. Eine Spitzsäule neben der Brücke war zum
Andenken dieser Schlacht errichtet.
Weiter, bei Villanova, öffnet sich eine hübsche Fernsicht
auf die Tiroler Berge. Die Stadt und das zinnengekrönte Schloss
Soave, einst den Scaliger (S. 185) gehörig, blickt von der Höhe
herab, ein gutes Bild einer mittelalterlich befestigten Stadt ge-
während; dann zeigt sich auf dem folgenden Berg der schlanke
Kirchthurm von S. Vittore. Caldiero hat viel besuchte Mineral-
quellen, schon den Körnern bekannt, im Hintergrund auf der
Höhe Kirche und Dorf Colognola. Bei S. Michele ist wieder
ein Schloss mit Zinnen. Montario, früher Eigenthum der Scaliger.
Auf den Höhen rechts mehrere der festen Thürme, die,wie bei Linz
(S. 40), Verona zu einem der festesten Puncte Oberitaliens machen.
37. Padua, ital. Padöva, lat. Patavium.
Gasthöfe. * Stella d’Oro ganz gut; *Croce d’Oro billig;
*Aquila d’Oro Z. 3, L. 1 Fr.; Ca ne fidel e.
Kaffehaus. *Pedrocchi (PI. 28) in der Nähe der Universität, ein
grosser Bau mit Marmorhallen und Säulen, über Italien hinaus berühmt.
Fiaker, die Fahrt 1 Zw., die Stunde 2 Zw., jede folgende i Zw., bei
den grossen Entfernungen als Zeitersparniss sehr rathsam.
PadUä ist eine der ältesten Städte, deren Ursprung bis zu
dem Trojaner König Antenor, dem Bruder des Priämus zurück-
geführt wrird. Es begab sich 1405 unter den Schutz der Ke-
publik Venedig und blieb bis zur Auflösung des Freistaates bei
demselben. Die vom Kaiser Friedrich II. im Jahre 1238 ge-
stiftete Universität hat Padua während des ganzen Mittelalters
hindurch bis auf unsere Tage hin hochberühmt gemacht. Im
Uebrigen ist es ein stiller Ort mit etwa 55,000 Einw., weitläuf-