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Joseph Baer & Co., Buchhandlung und Antiquariat
Handschriften und Drucke des Mittelalters & der Renaissance: anlaesslich des 120jähreigen Bestehens des Antiquariates Joseph Baer & Co. (Nr. 500) — Frankfurt am Main: Joseph Baer & Co, 1905

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München — Holztafeldruck. Sehobser. Napoli — B.iessinger 69
Ablassbriefes beauftragt hat, zumal wir aus zwei „hanns schawr“ bezeichneten Form-
schnitten (Schreiber I 1128 u. II 1855) erkennen können, dass derselbe, ehe er Drucker
wurde, als Formschneider tätig gewesen war. Vielleicht hatte Schauer bereits im An-
fänge des Jahres 1482 seine Pressen in München aufgestellt, besass aber noch nicht das
Typenmaterial, sodass er noch zur Herstellung eines Holztafeldruckes gezwungen war.
Die Echtheit dieses höchst interessanten Druckwerkes ist mit Unrecht ange-
zweifelt worden: Nachdem schon Dziatzko (Zentralbl. f. Bibliothekswesen IX S. 338 f.)
ein Exemplar in der Sammlung Culemann für ein Facsimile erklärt hatte, bezweifelte
Voullifeme im Zentralblatt f. Bibliothekswesen 1904 S. 566 überhaupt die Existenz
echter Exemplare. Die Gründe, die er dafür anführte, hat G. Leidinger (Zentral-
blatt 1905 S. 138 f.) widerlegt. Die Echtheit des Holztafeldruckes ist schon dadurch
unzweifelhaft beglaubigt, dass sich mehrere Exemplare desselben in Einbänden aus dem
15. Jahrhundert in der Münchener Hof- und Staatsbibliothek gefunden haben. Unser
Exemplar ist nun in jeder Hinsicht mit den Exemplaren der Münchener Hof- und
Staatsbibliothek übereinstimmend, sodass seine Echtheit über allen
Zweifel erhaben sein dürfte. Die eigentümliche Tatsache, die Dr. Voullibme
besonders verdächtig war, dass bei allen bekannten Exemplaren, obwohl sie noch nicht
auf den Namen des Ablassempfängers ausgestellt waren, Spuren eines Siegelabdruckes
vorhanden sind, erklärt sich leicht aus folgendem: Die Ablassbriefe waren alle zum
Verkauf fertiggestellt und zur Beglaubigung des Ablasses gleich mit dem Siegel ver-
sehen worden — was auch aus dem Wortlaute des Druckes hervorgeht — da traf die
Nachricht ein, dass Papst Sixtus IV. die Ablässe widerrufen und für ungültig erklärt
habe (vergl. Schlecht, Andrea Zamometic Bd. 1 S. 133 f.). Und so blieb den Francis-
canern nichts anderes übrig, als die nunmehr wertlos gewordenen Drucke zur Ver-
stärkung von Einbänden zu benutzen, zu welchem Zwecke sie die störenden Siegel so
gut es ging, entfernten.
Hanns Sehobser
221 Wann, Paulus. Quadragesimale De preseruatione hominis a pec-
cato ... ad populum predicatum. Am Schluss •. Collecti sunt Sermones isti
per Paulum wann .... Anno domini Millesimo quadringetesimo sexagesimo
octauo. e finiti Anno sexagesimonono. tune Patauie predicatorem .... Im-
pressum per Johannem Schopsser. In Monaci. S. a. (ca. 1500). 4°. 105 Bll.
Holzbd. M. 60.—
Hain 16 148. Proctor 3100, Type 4, 5, 6, 7. Panzer II, 145. Breitrandiges schönes
Exemplar dieses seltenen Druckes.

NAPOLI
Sixtus Riessinger
222 Bartholomaeus de TJrsinis, Quadragesimale, quod dicitur gratia Dei. S. 1.
et a. [Neapoli, Sixtus Riessinger] 1473. In-fol. de 333 ff., Velin mou.
(reliure originale). (1473) M. 200.—
Livre tres rare, imparfaitement decrit par Hain 2532 qui ne l’a pas vu et n’indique
que 326 ff. II n’est pas mentionä par Copinger. Pellechet 1897 compte 336 ff. y
compris 2 ff. blancs. Proctor 6676, type 4. F. la: Incipit tabula sermonü in qua- :
dragesima I quo sunt octuaginta sermones. Anno domini. M. / CCCC.LXIII. (sic) / F. 5 a /
INCIPIT EPISTOLA FRATRIS BARTHOLO- / mei de vrsinis ordinis fratrum mino-
[rum] prouintie terre laboris adue / nerabilem patrem fratrem Casparem de pergula etc.
F. 335“ l. 16 explicit: Omnipotenti deo honor et gloria in se / cula seculorum. Amen.
/ Suit le: Registrum foliorum.
Ex. eomplet sauf le f. 5 contenant selon Pellechet une dedicace de F. Tuppi. Ce
f. n’est pas mentionnä par Hain. Ex. grand de marges mais avec mouillures et notes
marginales.

Lagercatalog 500
 
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