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gagne», Originalvorlagen für den Kupferstich zu «Monument duCostume», dem berühmtesten
Kupferstichwerk des 18. Jahrhunderts (Nr. 59 und 40, Tafel 14). Von den 22 übrigen Zeich-
nungen Moreaus zu dieser Folge befinden sich 21 in bekanntem Besitz, eine weitere Zeichnung
ist verschollen.

Aus der großen Zahl der farbigen Mezzotintodrucke des 18. Jahrhunderts seien vor
allem genannt die auf Tafel 20 wiedergegebenen Blätter Nr. 60, 61 und 63 von Janinet
nach Lavreince «L'Aveu difficile», «La Comparaison» und «LTndiscretion»; ferner das
prächtige repräsentative Blatt mit dem Bildnis der Miß Farren in ganzer Figur nach Lawrence
(Nr. 72, Tafel 23) und die beiden Gegenstücke "The Party Angling" — "The Angling
Repast" nach Morland, die zu den gesuchtesten englischen Farbendrucken gehören (Nr. 95,
Tafel 27).

Bei den französischen Möbeln der Louis XV - und Louis XVI-Zeit überraschen die Mannig-
faltigkeit der Typen und die große Zahl der signierten Stücke. Das Bureau plat (Nr. 119,
Tafel 28) in Schwarzlack mit Pariser Goldchinoiserien und vergoldeten Bronzebeschlägen
ist vermutlich vor der Einführung der Stempelung zwischen 1730 und 1740 entstanden.
Von dem ausgezeichneten und besonders geschätzten Pariser Ebenisten Jacques Dubois
stammt der signierte Schreibsekretär (Nr. 123, Tafel 29) aus japanischen Schwarzlackplatten
mit Bronzebeschlägen (C couronne- auf allen Teilen) und komplizierter Inneneinrichtung in
Rotlack, von dem gleichen Meister die signierten Kommoden (Nr. 127, 128, Tafel 30) in
Schwarzlack mit roten und goldenen Chinoiserien, von C. J. D u f o u r die beiden signierten
Encoignuren in Schwarzlack (Nr. 152, Tafel 51), neben denen das Schreibzeug (Nr. 205,
Tafel 52) genannt sein mag. Andre' Louis Gilbert schuf um 1780 die reich intarsierte
Louis XVI-Kommode mit Bronzebeschlägen (Nr. 167, Tafel 42) und den ovalen intarsierten
Louis XVI-Tisch (Nr. 150, Tafel 57), Jacques Laurent Cosson den Ecktisch mit
Spiegelbelag (Nr. 141), Moreau den interessanten Toilettetisch mit Schreib platte und Spiegel
im Innern (Nr. 152). Die Zahl der bezeichneten Möbel ist damit noch nicht erschöpft. Der
Voyeuse (Nr. 155, Tafel 58) in L. Delanois Art ähnelt ein Stück in der Sammlung Camondo
des Louvre.

Die hervorragende Qualität der Pariser Goldbronzemontierungen an verschiedenen
Porzellanen aus China, Meißen und Sevres rechtfertigt eine gesonderte Pvubrik innerhalb
des Kataloges. Hauptstücke sind die beiden primitiven, blau, grün und golden staffierten
Meißner Papageien (Nr. 198, Tafel 48), die Kändlersche Panthergruppe (Nr. 200, Tafel 84),
die beiden als Kannen montierten, blaugespritzten chinesischen Flaschenkürbisvasen (Nr. 202,
Tafel 52), der blaugemalte chinesische Ingwertopf (Nr. 205, Tafel 52) als Potpourri in
Caffi(5ris Art gefaßt; endlich die beiden aus der Sammlung Doucet-Paris stammenden, in
Louis XVI-Bronze gefaßten Vasen (Nr. 204, Tafel 51), deren Herkunft (China oder französische
päte tendre) noch nicht einwandfrei feststeht.

Auch sonst sind die Pariser Goldbronzen des 18. Jahrhunderts eine besondere Stärke
der Sammlung. Allen voran die beiden figürlichen Regence-Kandelaber (Nr. 557, Tafel 65)
sowie das Paar meisterlich ziselierter Leuchter (Nr. 558, Tafel 64) in stark bewegtem
RocaillestiLnach Meissonniers Entwurf, vermutlich aus Caffieris Werkstatt. Der
Louis XVI-Stil ist in allen Phasen und Spielarten vertreten. Zu nennen sind in erster Linie
das Paar großer Kandelaber (Nr. 556, Tafel 69) mit stehenden Frauenfiguren in Falconets
Art; die Standuhr (Nr. 557, Tafel 69), die beiden Leuchtervasen (Nr. 554, Tafel 68) mit
 
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