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Rudolf Bangel <Frankfurt, Main> [Hrsg.]; Rudolf Bangel [Hrsg.]
Katalog / Rudolf Bangel: Versteigerung in Frankfurt a.M. (Nr. 1093): Sammlung Professor Stolz, Wien, und anderer Besitz: Gemälde alter und neuerer Meister (XV. bis XX. Jahrhundert) ; [Versteigerung: 29. März, 30. März 1927] — Frankfurt a. M., 1927

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https://doi.org/10.11588/diglit.21910#0008
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I A J enn ein Kunst her Bihder sammelt, so fragt er nicht
V v vief nach Namen und Stif, sondern greift zu, wo
ihn rassige Zeichnung und schönes KoCorit interessieren.
Er tauscht mit Treunden undsein Auge entdeckt in Ate hier*
ecken und Erödferfäden vergessene Schätze, an denen
andere achtfos voriihergegangen sind. Man muß so eine
Künstfersammfung im Ate hier ihres Bezitzers sehen, um
verstehen zu können, wie in dem bunten Vie herbei doch
eine einheithiche Note durchkhingt. Wie aus dieser schein-
hären Ziehhosigkeit trotz ahhem einePersönhichkeit spricht,
die von einem, wenn auch nicht auf den ersten Bhick er*
kennbaren, darum doch nicht weniger bestimmten Ge-
schmacksinstinkt gebeitet wurde. Aber es gehört eben auch
ein bißchen Atehieratmospbäre dazu, um das Lebendige
und Subjektive in einer sofchen Künsthersammhung
erfassen zu können. Wenn die Dinge erst einmah von
ihrem Phatz, für den sie viehheicht schon im Augenhhick
der Erwerbung bestimmt waren, fortgenommen sind und
statt in maherischer Gruppierung in s ach hi eher Ordnung
an neutrahen Wänden hängen, so erscheint es oft unfaß*
hieb, ivie das Herz eines Menschen gheichzeitig an den
Heihigenbihdern des Mittebahters, an den Genrebihdern
und Landschaften der ahten Hohhänder und den viehge-
stahtigen Arbeiten aus dem Kreis der Münchner bis in
unsere Zeit hinein hängen konnte. Dieses offene Herz
für ahhes Schöne spricht auch aus der Sammhung von
Prof. Stohz und aus den um sie gruppierten Bihdern. Prof.
Stohz, der hange Jahre in München hehte und arbeitete,
dann nach Wien übersiedehte, bis er vor einigen Jahren
wieder in seine bayerische Heimat zurückkebrte, ist eine
jener jetzt so sehten gewordenen Künsthernaturen, die
München am Ende des vorigen Jahrhunderts seine he*
sondere Note gaben. Ein Mäher, für den die Kunst
 
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