Zw. Zimmer — Tonarb. — Priapcn. 105
Daß die Tafel von Stukkd Mil Hieroglyphen,
die im Tempel der Isis gefunden ward, und sich auch
im ersten Zimmer befindet, hier izt ein unverstandli-
ches, todkes Monument ist, können Sie leicht denken;
eben so würden die Gefäße mit Asche und Koken, die
sich seit der Verheerung der Stadt noch darin erhal-
ten haben, sehr interessant sein, wenn man sie an Ort
und Stelle sande, und sich die Sache nicht erzalen
lassen müßte.
Im zweiten Zimmer finden sie eine Menge von
Tonarbeiten, worin man es, in den damaligen Zeiten,
zu einer unglaublichen Vollkommenheit brachte. Alle
Verzirungen darauf sind bewundernswürdig leicht, ge-
nau und vollendet. Die Alten arbeiteten die Masse,
die aus einer gewissen gelben Erde bestehet, dünne
wie Glas, und überzogen sie mir keiner Glasur. Im
Schranke der Priapen, die größtenteils Amulete für
die Weiber waren, und von denen noch izt viele an
Ketten hangen, findet man einige sehr schön gearbei-
tete Stükke. Eins ist besonders für die Kunst merk-
würdig; ein Priap der mit der einen Hand die Fica
macht, und die andre an die Bakken legt, den ge-
wö: lichen Neapolitanischen Gestus. Es wäre gewis
zu voreilig geschlossen, wenn man aus den Vorstellun-
gen dec Priapen, die notwendig unser Auge beleidigen
müssen, auf Sittenlosigkeit schlißen wollte. Es lag ,
ohne Zweifel ein gewisser Aberglaube dabei zum
G 5 Grunde,
Daß die Tafel von Stukkd Mil Hieroglyphen,
die im Tempel der Isis gefunden ward, und sich auch
im ersten Zimmer befindet, hier izt ein unverstandli-
ches, todkes Monument ist, können Sie leicht denken;
eben so würden die Gefäße mit Asche und Koken, die
sich seit der Verheerung der Stadt noch darin erhal-
ten haben, sehr interessant sein, wenn man sie an Ort
und Stelle sande, und sich die Sache nicht erzalen
lassen müßte.
Im zweiten Zimmer finden sie eine Menge von
Tonarbeiten, worin man es, in den damaligen Zeiten,
zu einer unglaublichen Vollkommenheit brachte. Alle
Verzirungen darauf sind bewundernswürdig leicht, ge-
nau und vollendet. Die Alten arbeiteten die Masse,
die aus einer gewissen gelben Erde bestehet, dünne
wie Glas, und überzogen sie mir keiner Glasur. Im
Schranke der Priapen, die größtenteils Amulete für
die Weiber waren, und von denen noch izt viele an
Ketten hangen, findet man einige sehr schön gearbei-
tete Stükke. Eins ist besonders für die Kunst merk-
würdig; ein Priap der mit der einen Hand die Fica
macht, und die andre an die Bakken legt, den ge-
wö: lichen Neapolitanischen Gestus. Es wäre gewis
zu voreilig geschlossen, wenn man aus den Vorstellun-
gen dec Priapen, die notwendig unser Auge beleidigen
müssen, auf Sittenlosigkeit schlißen wollte. Es lag ,
ohne Zweifel ein gewisser Aberglaube dabei zum
G 5 Grunde,