io4 Erstes Zimmer.
der Natur der Sache zuwider, daß, mit einem feuri-
gen Geistesfiuge, die Stetigkeit verbunden sein könne,
die zur genauen Ausfürung erfordert wird, daß ein
und derselbe Kopf eben so großer Lyrischer Dichter, als
Metaphysiker sein könne. Und doch finden wir, selbst
uncer neuern Künstlern, wenigstens Einen, in dem
dieß seltene Talent vereinigt war; das ist'S nämlich,
was Raphael den ersten Plaz unter allen Malern
verschafft hak: seine bekannte Vertreibung des Helio-
dors aus dem Tempel, in den Stanzen des Vati-
kans, ist der deutlichste Beweis davon. Da sich so
viele Werke dieser Art in dem Museo zu Portici fin-
den , die eben sowol durch Schönheit in Form und
Verzirungen, als durch Fleis in der Ausfürung sich
empselen; so ist es sehr zu bedauren, daß unsre Künst-
ler diesen Schaz nicht gehörig benuzen dürfen. Ich
weiß nicht was der Grund davon sein mag; aber sei
er welcher er wolle, diese Intoleranz gereichet den
Neapolitanern sehr zur Schande. Werke dieser Art
finden Sie im ersten Zimmer an den drei Fuß hohen
Tripoden, und in dem wunderschönen Fuß einer
bronzenen, ohngefar 2z Fuß langen, und breiten
Tafel. Die Höhe des Fußes mag ohngefar II bis
i2 Zoll sein. Eben so hat eine Ara portatilis, wennS
nicht vielleicht bloß ein Feuerbeken ist, herrliche Figu-
ren an der Seite, besonders ist da ein wunderschön
gearbeiteter Löwe, der ein Pferd zerreißt, und andre
Vorstellungen mehr.
Daß
der Natur der Sache zuwider, daß, mit einem feuri-
gen Geistesfiuge, die Stetigkeit verbunden sein könne,
die zur genauen Ausfürung erfordert wird, daß ein
und derselbe Kopf eben so großer Lyrischer Dichter, als
Metaphysiker sein könne. Und doch finden wir, selbst
uncer neuern Künstlern, wenigstens Einen, in dem
dieß seltene Talent vereinigt war; das ist'S nämlich,
was Raphael den ersten Plaz unter allen Malern
verschafft hak: seine bekannte Vertreibung des Helio-
dors aus dem Tempel, in den Stanzen des Vati-
kans, ist der deutlichste Beweis davon. Da sich so
viele Werke dieser Art in dem Museo zu Portici fin-
den , die eben sowol durch Schönheit in Form und
Verzirungen, als durch Fleis in der Ausfürung sich
empselen; so ist es sehr zu bedauren, daß unsre Künst-
ler diesen Schaz nicht gehörig benuzen dürfen. Ich
weiß nicht was der Grund davon sein mag; aber sei
er welcher er wolle, diese Intoleranz gereichet den
Neapolitanern sehr zur Schande. Werke dieser Art
finden Sie im ersten Zimmer an den drei Fuß hohen
Tripoden, und in dem wunderschönen Fuß einer
bronzenen, ohngefar 2z Fuß langen, und breiten
Tafel. Die Höhe des Fußes mag ohngefar II bis
i2 Zoll sein. Eben so hat eine Ara portatilis, wennS
nicht vielleicht bloß ein Feuerbeken ist, herrliche Figu-
ren an der Seite, besonders ist da ein wunderschön
gearbeiteter Löwe, der ein Pferd zerreißt, und andre
Vorstellungen mehr.
Daß