Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Bartels, Johann Heinrich; Dieterich, Johann Christian; Dieterich, Johann Christian [Hrsg.]; Bartels, Claes [Bearb.]; Riepenhausen, Ernst Ludwig [Bearb.]
Briefe über Kalabrien und Sizilien (Theil 1): Reise von Neapel bis Reggio in Kalabrien — Göttingen: Dieterich, 1791 [VD18 90408470]

DOI Seite / Zitierlink:
https://doi.org/10.11588/diglit.53497#0189
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Pompeji. 12;
dis izt ausgebrannte Svize des Feuerspeiers, scheinet
weit niedriger. Der Anblik der Verwüstung ist von
dieser Seite um vieles furchtbarer; man sihet hier den
izt unaufhörlich forkfpeienden Krater, freier, größer und
breiter, sihet das Fsuermeer, aus dem unablässig Flam-
menpyramiden emporsteigen, in ferner vollen Glut. Es
gleichet einem großen Wafferbafsin, aus dem, mir schau-
mender Wut und donnerndem Geprassel, eine Wasser-
säule Himmel an steigt. — Das Bild ist freilich zu
klein, für den majestätisch fürchterlichen Anblik; aber
ich kenne kein richtigeres. Ohngefär z Millien von
Pompeji kommt man durch eine Streke Weges, wo
alle Fruchtbarkeit aufzuhören scheint, und überall eine
Dekke tiefer vulkanischer Asche ruhet. Diese Verwü-
stung dauert fort, bis man endlich Zu den fruchtreichen
Weinbergen Pompeji's gekommen ist, unter denen noch
der größte Teil der Stadt vergraben ligt.
Wenn auch gleich die schreklichen Regengüsse, —
die den Moment der Verschüttung der Stadt beglei-
teten, — wie eine Kruste die genäßte Asche über die
Gebäude hefteten, so bleibt doch immer die Ausgra-
bung derselben höchst leicht, da die Stadt nur fünf bis
sechs Fuß unter der Asche vergraben ligt. Bei einem
geringen Grade von Tätigkeit könnte man in kurzer Zeit
dieß trefliche Denkmal des Altertums unter seiner Deke
hervorzihen. Hier ist kein solches Hinderniß, wie oben
beim Herkulaneum, deswegen errat man sehr leicht
den
 
Annotationen