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Bartels, Johann Heinrich; Dieterich, Johann Christian; Dieterich, Johann Christian [Hrsg.]; Bartels, Claes [Bearb.]; Riepenhausen, Ernst Ludwig [Bearb.]
Briefe über Kalabrien und Sizilien (Theil 1): Reise von Neapel bis Reggio in Kalabrien — Göttingen: Dieterich, 1791 [VD18 90408470]

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https://doi.org/10.11588/diglit.53497#0275
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Kastrovillari. 209
kleinen Fässern, freute sich, daß uns sein Wein so gut
schmekte, und pries unö die Güte des Landes; ober
die Güte der Regirung war nicht der LieblingSgegen-
stand seines Gespräches,
Sobald wir MuraNo verlassen hatten, sahen wir
die reizendste Ebne vor uns, bis nach Kastrovillari
hin. Ich nenne es Ebne, weil wir wenige hohe Berge
zu besteigen hatten, sonst ging es immer allmalig berg-
auf, und überhaupt lag hie ganze Gegend sehr hoch.
Unter dem frölichen Gesang unsrer Begleiter erreichten
wir die Stadt um 22 Uhr, ohngefar 5 Uhr nach unserer
Rechnung. Kastrovillari hieß vordem Aprustö, und
wie man will, so sollen es die Aufoner erbaut, und die
Oenokrier erweitert haben. Grumentum und Siphaum
gaben nach ihrer Zerstörung Baumaterialien zur Ver-
größerung der Scadt her. Noch vor zwanzig Iaren
glich sie einem Haufen armseliger Gebäude, die weder
durch ihre Anzal, noch durch ihr Ansehen zu dem Namen
einer Stadt berechtigten. Vieleicht nannte man sie
damals richtiger Paese. Izt aber prangt sie im größem
Glanze, ihre Gebäude sind seit der Zeit vermerk, und
ihr Umfang ist erweitert worden. Nicht alter wie 20
Iare, sage ich, ist der schönste Teil der Stadt, und
die breite mit neuen Hausern besezte Gasse, von der
man sich aber, in einiger Entfernung, mehr verspricht
als man hernach findet. Der größte Terl der Stadt
liegt am Abhänge des Berges, und der Sybaris oder
O Koscile
 
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