Gegend um Kosenza. 241
lagerte sich am Fuße des Berges. Wir furen durch
eben den engen Paß wodurch Flaminius in die ihm ge-
legte Schlinge hinein gekokt ward; es liegt izt da ein
kleines Städtchen Passignano, wo ein päbstlicher Zoll
angelegt ist: kaum har man dieses verlassen, so ist die
große freie Ebne da, noch izt Heist sie das Blutfeld.
Gerade damals wie wir den Gegenden uns näherten, lag
sie, wie einst am Tage des Treffens, in einen diken
Nebel gehüllt p): das gab unsrer Einbildungskraft neuen
Stoff. Doch damit unsre Freude durch nichts unterbro-
chen würde, fo zog sich der Nebel hinweg, wie wir die
Gegend naher zu untersuchen und mit der Erzalung
der Alten zu vergleichen wünschten. Beide Alten,
so wol Livius als PolybiuS erzalen hier mit seltener Ge-
nauigkeit; ihre Beschreibung ist ein treffendes Gemälde,
zu dem ich Ihnen einst einen deutlichen Kommentar li-
fern will. Das sind Freuden, m. B., die mir meine
Reise unendlich versüßten.
Je naher wir Kosenza kamen, je mehr schien cS
als ernidrigken sich die Apenninen an den Seiten des
Tals umher, sie waren flach über einander gewälzt,
mit Baumkronen gezirt, und mit Städten und Dörfern
besäet. Das Tal selbst durch eine Menge Schaafs
belebt,
p) Der Nebel war so undurchdringlich dik, wie ich
ihn nie gesehen habe; es machte eine sonderbare
Wirkung wie ich von der Höhe des Berges auf ihn
herab sah,
Q
lagerte sich am Fuße des Berges. Wir furen durch
eben den engen Paß wodurch Flaminius in die ihm ge-
legte Schlinge hinein gekokt ward; es liegt izt da ein
kleines Städtchen Passignano, wo ein päbstlicher Zoll
angelegt ist: kaum har man dieses verlassen, so ist die
große freie Ebne da, noch izt Heist sie das Blutfeld.
Gerade damals wie wir den Gegenden uns näherten, lag
sie, wie einst am Tage des Treffens, in einen diken
Nebel gehüllt p): das gab unsrer Einbildungskraft neuen
Stoff. Doch damit unsre Freude durch nichts unterbro-
chen würde, fo zog sich der Nebel hinweg, wie wir die
Gegend naher zu untersuchen und mit der Erzalung
der Alten zu vergleichen wünschten. Beide Alten,
so wol Livius als PolybiuS erzalen hier mit seltener Ge-
nauigkeit; ihre Beschreibung ist ein treffendes Gemälde,
zu dem ich Ihnen einst einen deutlichen Kommentar li-
fern will. Das sind Freuden, m. B., die mir meine
Reise unendlich versüßten.
Je naher wir Kosenza kamen, je mehr schien cS
als ernidrigken sich die Apenninen an den Seiten des
Tals umher, sie waren flach über einander gewälzt,
mit Baumkronen gezirt, und mit Städten und Dörfern
besäet. Das Tal selbst durch eine Menge Schaafs
belebt,
p) Der Nebel war so undurchdringlich dik, wie ich
ihn nie gesehen habe; es machte eine sonderbare
Wirkung wie ich von der Höhe des Berges auf ihn
herab sah,
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