Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Bartels, Johann Heinrich; Dieterich, Johann Christian; Dieterich, Johann Christian [Editor]; Bartels, Claes [Oth.]; Riepenhausen, Ernst Ludwig [Oth.]
Briefe über Kalabrien und Sizilien (Theil 1): Reise von Neapel bis Reggio in Kalabrien — Göttingen: Dieterich, 1791 [VD18 90408470]

DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.53497#0466
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
422 Oppido.
jenem entferne liget. Doch um den Flek, wo das Erd-
beben am stärksten gewütet hatte, nicht ganz zu über-
sehen, lenkten wir uns ein wenig landeinwärts, sahen
dort die Plaine, von Terranova, wo Ferdinand II ge-
schlagen ward, emdekcen in der Ferne die Reste von
Oppido, bewunderten den Reichtum des Landes umher,
freuten uns an die Aufzälung der mannichfaltigen Pro-
dukte, die das Land erzeugt, als Oel, Korn, Wein,
Kastanien, Früchte aller Art, und eine beträchtliche Menge
Seide; aber erstaunten über die allgemeine schrekliche
Verwüstung. Die große Stadt Oppido, eine der größ-
ten Städte Kalabriens, ist gänzlich ein Schutthaufen,
und ihr Bezirk umher voll neu entstandner Erdschlünde.
Versezung des Erdbodens, Entstehung von Seen, und
andre traurige Eräugnisse trugen sich dort mehr als in
irgend einem Teile von Kalabrien zu. Aber ich hatte
der Verwüstungsszenen schon genug gesehen, deswegen
verweilte ich hier nicht lange, und da ich Ihnen nicht
mit Wiederholungen beschwerlich fallen mag, so lassen
Sie auch uns schnell über die Verwüstung wegeilen.
Oppido, warscheinlich keine Stadt aus dem hohen
Altertume, sondern jüngern Ursprungs ci), war schon zu
den Zeiten der ersten Normannen, zu einer so beträcht-
lichen
Z) Quvsr: Italia sotigua eö. Lunonis glaubt p. 765
daß Oppido das alte Mamertum sei, aber das kann
rß nickt fein, wenn man nur an die Geschichte von
PyrrhuS gedenkt.
 
Annotationen