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Bartels, Johann Heinrich; Dieterich, Johann Christian; Dieterich, Johann Christian [Editor]; Bartels, Claes [Oth.]; Riepenhausen, Ernst Ludwig [Oth.]
Briefe über Kalabrien und Sizilien (Theil 1): Reise von Neapel bis Reggio in Kalabrien — Göttingen: Dieterich, 1791 [VD18 90408470]

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https://doi.org/10.11588/diglit.53497#0308
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2-jr Kosenza.
belebt, verschönert durch das herliche Wisengrün, und
mit Del- und Maulbeerbäumen reichlich besezk, gab
dem Auge eine gefällige Aussicht. Ehe wir noch nach
Kosenza kamen, erquikten wir uns durch das Wasser
eines einsamen Duells, Fontana di Scipione genannt.
Woher der Name des Duells komme, weiß ich nicht,
aber die ganze Stärke des Bildes, was dem durstigen
Wanderer in dürrer Ebne der unerwartete Anblik eines
Quells ist, kannte ich vorher noch nicht.
Endlich erreichten wir Kosenza, das auf der Höhe
des Berges, der das Tal begränzt, liegt, und die
Aussicht über den Sila Wald, der gleich hinter Kosenza
beginnt, verhindert. Nur ein Paar Spizen hoher Ge-
birge des Sila Waldes ragten über Kosenza's Berg im
Vordergründe hervor. Von dieser Seite verspricht Ko-
senza selbst sehr wenig. Wir mußten lange umher
suchen ehe wir ein Wirtshaus sanden, wo ich äußerst
müde von der Reise endlich um 5 Uhr ankam.
Kosenza die Hauptstadt vom diesseitigen Kalabrien,
einst die Hauptstadt des ganzen bruttischen Landes, liegt
zwölf Millien vom Tyrrhenischen, und ohngesär vierzig
vom Adriatischen Meere entfernt, zwischen dem Busiemo
und Krachis Flusse. Sie schaut über das weite Tal durch
das sich der Krathis schlängelt, wie die Herscherin über
ihre Untergebenen. Die Stadt könnte man gleich Rom
die Sieben-Hügelstadt nennen; denn auch sie ist auf
 
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