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Bartels, Johann Heinrich; Dieterich, Johann Christian; Dieterich, Johann Christian [Editor]; Bartels, Claes [Oth.]; Riepenhausen, Ernst Ludwig [Oth.]
Briefe über Kalabrien und Sizilien (Theil 1): Reise von Neapel bis Reggio in Kalabrien — Göttingen: Dieterich, 1791 [VD18 90408470]

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https://doi.org/10.11588/diglit.53497#0309
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Kosenza. 24;
so Viesen Hügeln gebaut, und umzingelt von kleinen
Dorffchaften, die man Kasali nennt, von denen ich
hernach reden will. Von ihrer frühesten Ge-
schichte sag' ich nichts, denn mir ist nichts mehr davon
bekannt, als daß Ausoner sie erbaut haben sollen. Die
Fruchtbarkeit der Gegend und ihre glükliche Lage erho-
ben sie, nach der Ankunft der Grichifchen Kolonien, zu
einer der vorzüglichsten Städte des Landes; aber auch
eben deswegen war sie oft den Verheerungen auöge-
sezt. Zu den Zeiten der punifchen Krige war ße ein
Hauptaugenmerk Hannibalö, doch er wollte nicht ihren
Untergang, sondern zog durch Ueberredung sie auf feine
Seite; anfangs verleitet, folgten die Kofentiner seiner
Lokung, aber bald sahen sie's ein, daß sie von ihm
getauscht worden waren, und kerten, vereint mit andern
umligenden Städten, zur Treue gegen die Römer zurük.
Sobald ich die Stadt erreicht hatte, suchte ich den
Ort auf, wo der Vifigothen Anfürer Alarich sein Grab
im Jar 422 fand. Gerade beim Zusammenkaufe der
beiden Flüße des Krathiö und Bußento am Abhange
des Hügels, sollen die Gothen durch ihre Gefangenen
den Bußento abgeleitet, und ihren König mir allen seinen
Schäzen in seinem Bette begraben haben. Damit
Niemand den Ort seines Begräbnisses angeben könnte,
so tödteken sie alle Gefangene und leiteten den Fluß in
sein Bett zurük. Es gehen hier zwo Brükken über
die Flüsse, und neben ihnen finden sich noch einige
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