Örtliche Bestimmung antiker geographischer Namen.
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Auxiliarkastell Aislingen (urk. 1047—63 EIGISLINGA, Steichele-Schröder
Bist. Augsburg V, S.577) übernommen? — Seit spätvespasianischer Zeit
Kastell, bis rund 90 n. Chr., Nachfolger dieses Kastells Opia; im 3.Jh., erst
nach 233/34, bis 259/60 wieder Kastell (dazu wohl die Gallienusinschrift
von Hausen ob Lontal). In spätröm. Zeit der Name auf das diesem Donau-
übergange entsprechende Donau-Grenzkastell übertragen (auf dem „Bürgle"
bei Gundremmingen — urk. 9./10.Jh., 12.Jh. GVNTRAMINGEN, GVONT-
RAMINGEN, Steichele-Schröder Bist. Augsburg V, S.640 — westl. vom
Aschberg nachgewiesen, von hier freilich auch Zeugnisse spätkelt. und
älter- wie mittelkaiserzeitl. Siedelung). Bei dem Gleichlaut der Namen
Ponione und Pinianis (einer der Namen ungenau überliefert) damit auch
das Pinianis Not. lokalisiert.
Pons Aeni = Pfaffenhofen a. Inn (Rosenheim), Obb.
PONTE AENI It., AD ENVM Tab., PONTE AONI Not. (danach die
PONTENNENSES, PONTINENSES, Pseudocomitatenses des Magister
peditum in Italia Not.). — Sta(tio) ENENSIS inschr., Station des illyrischen
Zolles, wohl auf norischem Boden zu suchen, hier, oder etwa an der Ziller
oder im Braunauer Gebiet? — Nach der Not. auf dem rätischen (linken,
flachen) Innufer gelegener Ort am Übergang der Straße von Juvavum nach
Augusta Vind., anscheinend ohne spätkelt. Vorläufer von nennenswerter
Bedeutung. Pfaffenhofen a. Inn (urk. 804 ecclesia baptismalis PHVNZINA
Bitt. Nr. 197). Hier vom Kastenfeld auch vorerst dürftige spätröm. Funde,
wohl Stelle des zeitweilig bestandenen spätröm. Kastells (das wegen der
nach dem Ort benannten Pseudocomitatenses einmal von gewisser Be-
deutung gewesen sein muß — dazu gehört auch der Pruttinger Altar). Name
nachlebend im benachbarten Langenpfunzen, Pfarrei Pfaffenhofen (urk.
1021—1036 PHVNZVN vicus, cum portu u. a., 1060 PHYNCINA, M. B. 6,
S. 27, 162) und in dem am rechten Innufer gelegenen Leonhardspfunzen
(urk. um 925 PHVNZINA, Hauthaler S. 127) — schwerlich identisch mit
dem um 790 in pago Chimingaoe (der Chiemgau reichte allerdings bis
an den Inn) genannten PONTENA Ind. Arn., das doch wohl Seebruck
sein muß, s. Bedaio.
Pontes Tessenios
PONTES TESSENIOS (TESSENINOS, TESFENIOS, TESFONIOS) It.
— Sicherlich aus einem Fontes Ticinum auf dem Urbilde der ausgeschrie-
benen Kartenvorlage (F[onte]S TICINVM = Tessinquellen Tab., in der
Nähe von Parthanum-Tarteno vermerkt) von einem Abschreiber mißverständ-
lich als Stationsort eingetragen, kein Ortsname, Miedel, Forsch. S. 207, 211.
Quintana = Künzing a. Donau (Vilshofen), Ndb.
QVINTIANIS It., QVINTANIS Not., QVINTANIS... municipium
(-QVINTANENSIVM) Eug. — Name in Künzing, ehedem Künzen (urk.
um 1002 QV1NCINA Mitt. Inst. f. Österr. Gesch. Forsch. V, S. 404;
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Auxiliarkastell Aislingen (urk. 1047—63 EIGISLINGA, Steichele-Schröder
Bist. Augsburg V, S.577) übernommen? — Seit spätvespasianischer Zeit
Kastell, bis rund 90 n. Chr., Nachfolger dieses Kastells Opia; im 3.Jh., erst
nach 233/34, bis 259/60 wieder Kastell (dazu wohl die Gallienusinschrift
von Hausen ob Lontal). In spätröm. Zeit der Name auf das diesem Donau-
übergange entsprechende Donau-Grenzkastell übertragen (auf dem „Bürgle"
bei Gundremmingen — urk. 9./10.Jh., 12.Jh. GVNTRAMINGEN, GVONT-
RAMINGEN, Steichele-Schröder Bist. Augsburg V, S.640 — westl. vom
Aschberg nachgewiesen, von hier freilich auch Zeugnisse spätkelt. und
älter- wie mittelkaiserzeitl. Siedelung). Bei dem Gleichlaut der Namen
Ponione und Pinianis (einer der Namen ungenau überliefert) damit auch
das Pinianis Not. lokalisiert.
Pons Aeni = Pfaffenhofen a. Inn (Rosenheim), Obb.
PONTE AENI It., AD ENVM Tab., PONTE AONI Not. (danach die
PONTENNENSES, PONTINENSES, Pseudocomitatenses des Magister
peditum in Italia Not.). — Sta(tio) ENENSIS inschr., Station des illyrischen
Zolles, wohl auf norischem Boden zu suchen, hier, oder etwa an der Ziller
oder im Braunauer Gebiet? — Nach der Not. auf dem rätischen (linken,
flachen) Innufer gelegener Ort am Übergang der Straße von Juvavum nach
Augusta Vind., anscheinend ohne spätkelt. Vorläufer von nennenswerter
Bedeutung. Pfaffenhofen a. Inn (urk. 804 ecclesia baptismalis PHVNZINA
Bitt. Nr. 197). Hier vom Kastenfeld auch vorerst dürftige spätröm. Funde,
wohl Stelle des zeitweilig bestandenen spätröm. Kastells (das wegen der
nach dem Ort benannten Pseudocomitatenses einmal von gewisser Be-
deutung gewesen sein muß — dazu gehört auch der Pruttinger Altar). Name
nachlebend im benachbarten Langenpfunzen, Pfarrei Pfaffenhofen (urk.
1021—1036 PHVNZVN vicus, cum portu u. a., 1060 PHYNCINA, M. B. 6,
S. 27, 162) und in dem am rechten Innufer gelegenen Leonhardspfunzen
(urk. um 925 PHVNZINA, Hauthaler S. 127) — schwerlich identisch mit
dem um 790 in pago Chimingaoe (der Chiemgau reichte allerdings bis
an den Inn) genannten PONTENA Ind. Arn., das doch wohl Seebruck
sein muß, s. Bedaio.
Pontes Tessenios
PONTES TESSENIOS (TESSENINOS, TESFENIOS, TESFONIOS) It.
— Sicherlich aus einem Fontes Ticinum auf dem Urbilde der ausgeschrie-
benen Kartenvorlage (F[onte]S TICINVM = Tessinquellen Tab., in der
Nähe von Parthanum-Tarteno vermerkt) von einem Abschreiber mißverständ-
lich als Stationsort eingetragen, kein Ortsname, Miedel, Forsch. S. 207, 211.
Quintana = Künzing a. Donau (Vilshofen), Ndb.
QVINTIANIS It., QVINTANIS Not., QVINTANIS... municipium
(-QVINTANENSIVM) Eug. — Name in Künzing, ehedem Künzen (urk.
um 1002 QV1NCINA Mitt. Inst. f. Österr. Gesch. Forsch. V, S. 404;