Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Becker, Rudolf Zacharias
Noth- und Hülfsbüchlein für Bauersleute oder lehrreiche Freuden- und Trauer-Geschichte des Dorfs Mildheim — Sulzbach in der Oberpfalz, 1789 [VD18 12674052]

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.38842#0049
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
ks«
t, als^
'«ch-H
'«vietz
wider?
k ihre»
-aßtti,
?!eichs,
t nichl,
i»d/ W
ar nich
' Md ß
rstanh
k0N
ehr gi
d nah
) dadM
weil j
der M
tvirL
N ki)NW
bloöde
n Thiels
was M
chensq!
kommt!
VMN tvil
Lam k
einander
'? M
nge? -
was mir
at uch
Ktk-

-- 41
Verstand mit den Jahren zuzunehmen und zu wachsen,
wie ein gesunder Baum, der in einen guten Boden
gepflanzt ist: und wir lernen unsere Sachen immer
bester und besser einrichten.
Desgleichen, wenn wir nur einmahl anfangen,
andern Menschen Gutes zu thun, freundlich und lieb-
reich gegen sie zu seyn, ihnen in der Noch zu helfen,
und wenn sie uns dann wieder alles Liebes und Gutes
erweisen: so thut dieses unserm Herzen so wohl, daß
die Liebe und Güte darinne wachset, wie die Frucht
in einem wohlgedüngten Acker. Ihr erinnert Euch
z. E. wohl noch, wie das benachbarte Dorf Wohn-
hausen vor 12 Jahren abbrannte, und wie ihr alle
dort löschen hälfet, so daß kein Mannsbild mehr in un-
serm Dorfe war, und daß ich selber einen Wagen mit
Brod und Bier hinüber schaffen mußte! Ihr wißt,
wie ihr damahlö die armen Leute in eure Hauser auf-
nahmet, und ihnen wieder aufbauen hälfet, so daß sie
jetzt das Unglück schon fast ganz verschmerzt haben —
und wie euch die Leute nun so gut sind, daß sie gern das
- Leben für euch ließen, und daß sie sich freuen, wenn nur
eins von euren Kindern in ihr Dorf kommt! Ihr habt
auch 'selbst diese Leute nun viel lieber, als sonst: das
werdet ihr mir alle bezeugen. Dieses kommt aber
eben daher, daß ihr gegen diese unsre Nachbarn .treu-
lich Liebe auögeübt habt, und daß sie euch dafür wie-
der lieben: so hat die Liebe in beyder Herzen zugenom-
men. Und daraus seht ihr offenbar, daß wir Men-
schen es auch in der Liebe und Gütigkeit, wenn ein-
mahl ein Anfang dazu da ist, immer weiter bringen.
Und eben so ist es auch mit der Geduld, der Mäßig-
keit, dem Vertrauen auf Gott und andern christlichen
Tugenden beschaffen: so daß wir alle Tage immer
bessere Menschen und frömmere Christen werden kön-
nen. Je geschäftiger und fleißiger aber einer daran ist,
C 5 dieses
 
Annotationen