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Mit dem Hüfel (Sauerteige) wußten sies noch weniger zu
treffen. Eine frischte ihn nicht oft genug an: da wurde
er stinkend und verdarb das Brod. Eine nahm zu
wenig: da blieb das Brod sitzen; und eine andere zu
viel, daß es schwammicht wurde. Daß man ein wenig
Salz in den Teig thun muß, wußte manche gar nicht.
Veym Kneten war diese und jene zu ungeschickt oder zu
faul, den Teig so lange durch zu arbeiten/ bis er nicht mehr
an den Händen klebend blieb. Frau Anne verschlieft
fast allemal/ wenn sie des Abends gesäuert hatte: und
da versauerte der Teig und das essigsaure Brod senkte sich
nieder und floß auseinander/ wenn es in den Ofen kam,
und machte hernach den Leuten Bauchgrimmen. Auch
konntens die wenigsten mit der Hitze im Backofen recht
treffen. Einmahl war er zu heiß/ da verbrannte es aus-
wendig und blieb inwendig kloßig: das anderemahl war
er nicht heiß gemrg; da wurde das Brod auögedörrt/ ver-
lor alle Kraft/ und blieb in der Mitte doch kleistrig.
Manche Frau schob die Brode/ wenn sie den Teig kaum
ausgewirkt hatte/ flugs in den Ofen/ um bald fettig
zu styn: und da bläserte sich die Rinde in die Höhe,
und die Krume wurde fest und schmeckte süßlich/ als ob
nicht genug Sauerteig darinne wäre. Daher kam es,
daß in dem Dorfe Magendrücken/ Leibweh und Ver-
stopfungen kein Ende nahmen/ und die Kinder vor
Würmern nicht zu bleiben wußten; woran allein das
schlechte Brod schuld war. In nassen Jahren/ wo das
Korn feucht eingebracht wurde/ war es noch schlimmer.
Nun hatten die Leute auch nicht bedacht/ daß wenn
sechs Haushaltungen auf einmahl in Einem Ofen
backe«/ fast fünfmahl weniger Holz und Stroh darauf
geht/ als wenn jede in einem besondern Ofen backt;
auch nicht/ daß ein Backofen/ der alle Tage geheitzt
wird/ nicht so viel Feurung braucht/ als wenn man ihn
alle 8 oder 14 Tage heißt. Desgleichen auch/ daß so
viel Ba
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Backen
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Mit dem Hüfel (Sauerteige) wußten sies noch weniger zu
treffen. Eine frischte ihn nicht oft genug an: da wurde
er stinkend und verdarb das Brod. Eine nahm zu
wenig: da blieb das Brod sitzen; und eine andere zu
viel, daß es schwammicht wurde. Daß man ein wenig
Salz in den Teig thun muß, wußte manche gar nicht.
Veym Kneten war diese und jene zu ungeschickt oder zu
faul, den Teig so lange durch zu arbeiten/ bis er nicht mehr
an den Händen klebend blieb. Frau Anne verschlieft
fast allemal/ wenn sie des Abends gesäuert hatte: und
da versauerte der Teig und das essigsaure Brod senkte sich
nieder und floß auseinander/ wenn es in den Ofen kam,
und machte hernach den Leuten Bauchgrimmen. Auch
konntens die wenigsten mit der Hitze im Backofen recht
treffen. Einmahl war er zu heiß/ da verbrannte es aus-
wendig und blieb inwendig kloßig: das anderemahl war
er nicht heiß gemrg; da wurde das Brod auögedörrt/ ver-
lor alle Kraft/ und blieb in der Mitte doch kleistrig.
Manche Frau schob die Brode/ wenn sie den Teig kaum
ausgewirkt hatte/ flugs in den Ofen/ um bald fettig
zu styn: und da bläserte sich die Rinde in die Höhe,
und die Krume wurde fest und schmeckte süßlich/ als ob
nicht genug Sauerteig darinne wäre. Daher kam es,
daß in dem Dorfe Magendrücken/ Leibweh und Ver-
stopfungen kein Ende nahmen/ und die Kinder vor
Würmern nicht zu bleiben wußten; woran allein das
schlechte Brod schuld war. In nassen Jahren/ wo das
Korn feucht eingebracht wurde/ war es noch schlimmer.
Nun hatten die Leute auch nicht bedacht/ daß wenn
sechs Haushaltungen auf einmahl in Einem Ofen
backe«/ fast fünfmahl weniger Holz und Stroh darauf
geht/ als wenn jede in einem besondern Ofen backt;
auch nicht/ daß ein Backofen/ der alle Tage geheitzt
wird/ nicht so viel Feurung braucht/ als wenn man ihn
alle 8 oder 14 Tage heißt. Desgleichen auch/ daß so
viel Ba
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