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Becker, Wilhelm Gottlieb; Tauber, Andreas [Hrsg.]; Pursh, Frederick [Hrsg.]; Block, Ludwig Heinrich von [Hrsg.]
Der Plauische Grund Bei Dresden: Mit Hinsicht Auf Naturgeschichte Und Schöne Gartenkunst ; Mit fünf und zwanzig Kupferblättern — Nürnberg, 1799

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https://doi.org/10.11588/diglit.17514#0036
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Baumen beschattet, wie doch zu wünschen wäre. Der Fahrweg hingegen läuft
von dem innern Thore der Stadt durch eine der schönsten Alleen von Kaltanien-
bäumen, die Ostra - Allee genannt, und jenseits der Brücke, die über die Weisse-
ritz führt, welche Dresden von Friedrichsstadt scheidet, durch die eben so lange
Friedrichltädter Allee bis an die äussere Pforte. Ausserhalb derselben ist seit kur-
zem, eine ziemliche Strecke weit, eine neue gepflanzt, die jeder Wanderer mit
frohem Dankeefühl betrachtet, und die, bis an die Brücke des Dörfchens Plauen
fortgesetzt, eine sehr willkommene Einladung zu noch öfterem Genuss dieser
reizenden Gegend seyn würde.
Die Strasse, welche sich dann von dem Wege nach Plauen gegen Westen
hin zieht, geht bis an das Thal in der Ebene fort, und scheint nichts weniger
als ausgezeichnete Naturseenen zu versprechen. Felder, einige Häuser und Wind-*
mühlen sind alles, was man bis in die Gegend von Löbdau, einem benachbar-
ten Dörfchen, zur Rechten antrifft, und näher alsdann zur Linken hinter der
Weisseritz eine Pulvermühle, eine Spiegelfabrik nebit einigen andern Gebäuden.
Bloss vor lieh erblickt man in einiger Entfernung eine sanft lehnende Höhe mit
fruchtbaren Feldern, hinter welchen ein Dörfchen hervorschaut. Endlich ge-
langt man zu einem Vorwerk und Garten, dem Herrn Hofmarschall Grafen Bose
gehörig, aber unter dem Namen Tleisewitzens bekannt, der die Ansicht des Ein-
gangs in den Grund noch immer verdeckt. Der Garten ist von beträchtlichem
Umfang, hat mehrere schöne Parthien und verschiedene Gebäude, die theils zu
Wohnungen, theils zu Bewirthung der Gäste bestimmt smd, welche hier zu sper*
sen oder lieh sonst zu vergnügen belieben. So lange die schöne Jahreszeit dauert,
lieht man hier täglich zahlreiche Gesellschaften von allen Ständen unter schatti-
gen Bäumen zerstreut oder im Belitz der erwähnten Gebäude. Nicht unwill*
kommen sind an mehreren Orten die reichlichen Spriugwasler, welche Kühlung
verbreiten; aber von grösserem Werthe noch ist die benachbarte Weisseritz, die
sich dicht an der östlichen Seite des Gartens hinzieht, und, da ihr Bette niedri-
ger liegt als der von unten ummauerte Garten, von dieser Seite eine unversperrte
Aussicht auf die Felder von Plauen und nach der Stadt zu gesiattet*
Hinter dem schattigsien Theile des Gartens aus der nämlichen Seite, dicht
am Fusse der Höhe, die sich zur Linken erhebt, liegt in der Nähe seiner Flurert
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