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Becker, Wilhelm Gottlieb; Tauber, Andreas [Hrsg.]; Pursh, Frederick [Hrsg.]; Block, Ludwig Heinrich von [Hrsg.]
Der Plauische Grund Bei Dresden: Mit Hinsicht Auf Naturgeschichte Und Schöne Gartenkunst ; Mit fünf und zwanzig Kupferblättern — Nürnberg, 1799

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https://doi.org/10.11588/diglit.17514#0090
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— 59 —
yon dem Wohnhause befindet sich auf einer völlig gerundeten Höhe ein ge-
räumiger, mit Bäumen umgebener Platz, in dessen Mitte eine Art von osse-
nem Pavillon lieht, den man von weitem, wie man vielleicht beim Anblick
des vorletzten Kupferblatts von selbst schon bemerkt hat, für ein chinelisches
Bauwerk halten könnte, und der hauptsächlich beiiirnmt zu seyn scheint, in
der Entfernung einige Wirkung zu machen., Dieser Platz ist um so willkomm-
ner, da man aus demselben, ohne eben durch vieles Steigen ermüdet worden
zu seyn, am Rande desselben zwischen den Bäumen, einer reizenden Aussicht
geniesst. In der Ebene gegenüber, nach der grünen Hofsnung zu, liegt eine
sich ziemlich scharf abschneidende, und auf beiden Seiten fall, gleich verkau-
fende, kleine Erhöhung, die durch irgend einen anspruchlosen Gegenltand,
oder wenigsiens mit scliönein Geiiräuche geschmückt, einen nahen gefälligen
Augenpunkt gäbe.
Dieser runden Erhöhung zur rechten zieht lieh ein Weg, den der Herr
Graf, um ihm für die Zukunft Schatten zu siebern, auf beiden Seiten mit
Bäumen besetzen 1 ässen, hinter dem oben etwas bewachsenen Bersse hinauf.
Nachdem man eine Strecke gesiiegen, schaut in der Höhe ein kleines Gebäude
ans den Bäumen hervor, das bloss zum Ausruhn und Schutz wider einen un-
erwarteten Regen beshmmt zu seyn scheint. Gleich hinter demselben, auf dem
Rücl<en des Bergs, lind Felder, wodurch das kleine Gebäude, das ebenfalls
einige Auslicht verschafft, ein angenehmer und heimlicher Ruheplatz zwischen
Fluren und Waldung wird. Am Berge selblt läuft dann ein Weg, unter schat-
tigen Bäumen, vorwärts in steigender Richtung allmähiig hinauf, und umgür-
tet ihn gleichsam. Dieser wirklich bequeme Weg ist auf der heilen und nakten
Vorderseite des Bergs mit einem Geländer umgeben, und leitet zu einer ansehn-
lichen Linde, unter weicher lieh Bänke befinden, um der herrlichen Auslieht
auf diese ganze reizende Aue und auf die gegenüber befindliche Bergseite in
völliger Ruhe geniessen zu können. Unüreitig gehört dieses Plätzchen zu den
schönsten im Grunde, und wetteifert in Ansehung der Auslieht mit der Ross-
thaler Höhe und dem Burgwartsberge. Wie viel gewänne der Anblick dieser
treflichen Gegend erst dann, wenn auf dem eben erwähnten Berge eine alte
Ruine, und auf der vorher genannten Höhe ein schon es Gebäude über dem
friedlichen Weinberge stünde, noch weiter zur rechten aber einige wohlgrup-
 
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