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82 Die Neapolitanische Schule.
gierungsantritt Philipps II. herrschte mehr noch als früher Furcht und
Schrecken. Ein spanisches Beamtenheer brandschatzte das Land mit den
Räubern um die Wette, deren Banden sich wie das Unkraut mehrten. Die
Inquisition War die dritte im Bunde, um Hab uud Gut, Freiheit und Leben
aus dem Hinterhalt zn bedrohen. Was Wunder, daß die Kunst das Gräß-
liche zu überbieten suchte, welchem Auge und Ohr tagtäglich aus Markt
uud Straßen begegnete! Gist und Dolch verbanden sich mit Pinsel und
Palette, mit dem Verbrechen schloß die Kunst ein unnatürliches Bündniß,
in welcher Absicht und mit welchem Erfolge haben wir zum Theil scheu
aus deu Schicksalen erfahren, denen Annibale Caracci, Gnido Reni und
Dominichino während ihrer Thätigkeit in Neapel begegneten.
Der giftige Hanch, den die in mancher Beziehung glänzende Blüthe
des neapolitanischen Natnralismus athmet, weht uus am vollsten aus deu
Werken des Ribera entgegen, der, obwohl Spanier von Gebnrt, doch seinem
ganzen Wesen nach mehr dem Kreise der Künstler angehört, deren näherer
Betrachtung wir nns jetzt znweuden.
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